Gospelmusiker Volker Dymel tritt am 11. September bei RTL-Castingshow „Rising Star“ auf

Pinneberg. Volker Dymel ist Berufsmusiker und hat sich nebenbei als Hochzeits- und Trauerredner regional einen Namen gemacht. Einen Namen machen will sich der Pinneberger von Sonnabend an auch in der neuen RTL-Casting-Show „Rising Star“ – und zwar bundesweit. 47 Gesangstalente treten in mehreren Live-Sendungen gegeneinander an, der 47-Jährige ist eines von ihnen. „Für mich ist das nach 32 Jahren, in denen ich Musik mache, noch einmal eine ganz neue Erfahrung“, sagt Dymel.

Die erste Ausgabe der Show wird bereits an diesem Donnerstag gesendet. Gleichzeitig sollte für Volker Dymel das Abenteuer Casting-Show starten – und zwar mit der Reise nach Köln, wo die Sendung produziert wird und wo der Musiker am Sonnabend in der zweiten Ausgabe auftreten sollte. Kurz vor der Abreise erhielt er die Nachricht, dass der Sender seinen Ablaufplan für die Show überarbeitet hat und sein Auftritt auf Donnerstag, 11. September, verschoben wird. „Ich singe dann einen deutschen Song und werde mich selbst am Klavier begleiten“, sagt er. Um welches Lied es sich handelt, darf er noch nicht sagen. Verraten kann er jedoch, dass ihn 20 Anhänger im Studio anfeuern werden. „Es handelt sich um Mitglieder meiner Gospelchöre.“

Ende der 80er-Jahre hatte sich der Pinneberger bei einem Amerika-Aufenthalt mit dem „Gospel-Virus“ infizieren lassen. „Es hat mich umgehauen, wie die Menschen dort vier Stunden lang im Gottesdienst ihren Glauben ausdrücken.“ Zurück in Deutschland begann Dymel, eigene Chöre aufzubauen. Der bekannteste ist die Gruppe Joyful Gospel aus Elmshorn, die seit Anfang der 90er-Jahre existiert. Inzwischen leitet er auch den Quickborner Chor „Lean on Gospel“ und die Itzehoer Formation „It’Z Gospel Power“. Nebenbei gibt er Gospel-Workshops.

Dass der heute 47-Jährige mit Musik einmal Geld verdienen würde, war nicht absehbar. „Ich habe mich in vielen Berufen versucht.“ Nach der Realschule lernte der gebürtige Hamburger Rechtsanwaltsgehilfe, ging dann für vier Jahre als Zeitsoldat zur Bundeswehr, ehe er sich zum Pharmareferenten ausbilden ließ. Später verkaufte er als Außendienstler Büroeinrichtungen, dann wurde er arbeitslos. „Da habe ich mir überlegt, einfach das zu tun, was ich kann. Nämlich Musik machen.“

Mit sechs lernte er Akkordeon-Spielen, mit zwölf kam die Gitarre dazu. „Ich habe meinem Vater die Peter-Maffay-Platten geklaut und die Lieder nachgesungen.“ Mit 15 gründete Dymel seine erste Band, ehe er sich mit 20 Jahren dem Gospel verschrieb. „Das war, bevor durch den Film ‚Sister Act’ die Musikrichtung in Deutschland bekannt wurde.“

Seine Selbstständigkeit begann der Pinneberger, der geschieden ist und zwei 16 und 19 Jahre alte Söhne hat, als Gospelsänger auf Hochzeiten. „Ich habe mir viele Predigten angehört und gedacht, das kann ich besser.“ Seitdem übernimmt er für Paare, die nicht kirchlich heiraten, als freier Redner die Zeremonie. „Irgendwann bekam ich einen Anruf, ob ich auf einer Beerdigung reden könnte.“ Dymel überlegte lange – und übernahm dann auch diesen Job.

Die Hauptsache ist für ihn jedoch die Musik. Er ist als Gesangslehrer, Stimmbildner in den Bereichen Pop, Soul und Gospel sowie als Komponist und Songwriter tätig. Mittlerweile hat er mehr als 100 Songs geschrieben. Als Musikproduzent und Studiosänger hat er an rund 30 CDs mitgewirkt. Über seine You-Tube-Videos wurde die Produktionsfirma der RTL-Sendung auf ihn aufmerksam. „Die haben mich angerufen und gefragt, ob ich mir eine Teilnahme vorstellen kann.“ Er wollte – und er konnte die Produzenten bei einem Casting auch von seinen musikalischen Fähigkeiten überzeugen.

Ob Dymel am 11. September eine Runde weiterkommt, entscheidet das Publikum. Der Musiker, der den Zuschauern zunächst in einem kurzen Film vorgestellt wird, gibt im Anschluss live seinen Song zum Besten. Mittels einer kostenlosen mobilen App stimmen die Zuschauer live ab – direkt sichtbar für Dymel und das Studiopublikum. Auf einer 20 Meter breiten und 7,50 Meter hohen LED-Wand, die den Künstler von der vierköpfigen Jury und dem Publikum trennt, erscheinen die Profilfotos der Fernsehzuschauer oder Juroren, die für den Sänger positiv abgestimmt haben.

Geben genügend Zuschauer Volker Dymel ihre Stimme, hebt sich die Wand und der 47-Jährige kommt weiter. Insgesamt werden zehn Casting-Shows gesendet, jeweils donnerstags und sonnabends um 20.15 Uhr auf RTL. Der Sieger erhält ein Musikstipendium, mit dem er sich ein Jahr voll und ganz seiner Musik widmen kann, sowie einen Plattenvertrag mit Sony Music. „Ich mache mir keinen Druck und sehe das gelassen“, sagt Dymel. „Warum sollte ein so alter Sack wie ich da gewinnen?“