Einfach mal den Mund halten

21. August „Mit ihnen können Rentner rechnen“

Na endlich gibt es berechtigten Protest gegen das Zwei-Klassensystem in der Altersversorgung. Es ist weder Neid noch Missgunst, wenn dieses ungerechte System einmal mit Nachdruck hinterfragt wird. Die Funktionäre der Beamtenvereine sollten einfach mal den Mund halten und sich über ihre Privilegien freuen. Den Unfug, den Frau Schwitzer als Vertreterin des Beamtenbundes in dem Artikel sagte, kann man kaum ertragen. Es gehört schon eine ziemliche Unverfrorenheit dazu, alle beim Staat beschäftigten über den Rest der Arbeitnehmer zu stellen, was ihre Qualifikation betrifft, zumal dieser „Rest“ die Veranstaltung bezahlt.

Komisch auch der Hinweis auf das Streikverbot. Es ist noch nicht lange her, da sagten diese Funktionäre als einige Lehrer widerrechtlich streikten, dies sei legal und erforderlich, sogar ein angehender Schulleiter dürfe streiken. Den Gipfel der Ungerechtigkeit bildet das System der Rentenberechnung. Die Rente eines „Normalrentners“ basiert auf einem Durchschnitt seines Einkommens über sein ganzes Berufsleben, das ist okay. Warum wird bei der Bemessung der Pension nicht das gleiche Prinzip angewendet? Ich bin Bezieher einer Rente. Wäre diese nach dem Einkommen meiner letzten beiden Jahre mit 72 Prozent festgestellt worden, würde ich mehr als das Doppelte bekommen. Nur weil ich in diesen beiden Jahren überdurchschnittlich gut verdient habe, käme ich in den Genuss eines ungerechten Vorteils. Es wird Zeit, diese Ungleichheit abzuschaffen. Dagegen kann außer der Funktionärskaste doch niemand etwas haben.

Joachim Prechel

Äußerung macht wütend

Der hervorragende Artikel von Burkhard Fuchs erklärt all das, was den Rentenbezieher seit dem Urteil über die teilweise Besteuerung maßlos ärgert. Aber richtig wütend macht die Äußerung von Frau Schwitzer: „Im öffentlichen Dienst gibt es nur qualifizierte Arbeitskräfte.“ Ich möchte gern ergänzen: Und wesentlich mehr Anfällige mit dem „Burnout Syndrom“. Das können sich die „geistig Minderbemittelten“ in der sogenannten freien Wirtschaft nicht erlauben, denn dann würde die Rente nicht einmal zum Sterben reichen. Ich werde Mitglied in dem Verein Rentenfairness.

Marlis Haerich

Auslaufmodell Betriebsrente

Da in der Diskussion über die Beamtenpensionen und Renten häufig des Argument der Betriebsrenten herangezogen wird, frage ich mich, inwieweit das tatsächlich zutrifft. Nach meiner Vermutung und Lebenserfahrung – ich bin 61 Jahre alt – werden Betriebsrenten allenfalls noch von großen Arbeitsgebern angeboten. Gibt es gesicherte Informationen über die Anzahl der Betriebsrentenbezieher und wie viele Arbeitnehmer tatsächlich Anspruch auf eine Betriebsrente haben?

Uwe Quast, Pinneberg

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