Die Stadt Elmshorn hat nach dem Brand im Hochhaus in der Beethovenstraße Großes geleistet. Sofort wurden alle Kräfte gebündelt, nachdem 100 Wohnungen durch Flammen und Löschwasser zerstört worden waren.

169 Menschen standen vor dem Nichts. Bürgermeister und Stadtrat griffen beherzt und rasch ein, die Rathausmitarbeiter bewiesen hervorragendes Krisenmanagement und Mitgefühl, Behörden wie das Jobcenter zeigten sich zuvorkommend und umsichtig, die Spenden- und Hilfsbereitschaft vieler Bürger war überwältigend, Vermieter und Wohnungsgesellschaften halfen bei der Vermittlung von Wohnungen.

Auch eine große Hilfe: Landrat Oliver Stolz sagte zu, der Stadt bis auf weiteres keine Flüchtlinge zuzuweisen. Neun Wochen später glaubte man im Rathaus, die Krise sei bewältigt.

Nun steht die nächste Mammutaufgabe an: Die Stadt soll neben den regulär zugewiesenen Flüchtlingen nun doch die 23 Asylbewerber aus der Zeit des Aufnahmestopps unterbringen, so die Forderung des Kreises. Der steht angesichts des immer größer werdenden Zustroms von Flüchtlingen selbst unter Druck. Doch stellt sich die Frage, wie viel wert die Unterstützung Kreises ist, wenn er nun doch auf die Einhaltung der Quote pocht. Wo soll Elmshorn so kurzfristig 23 Asylsuchende menschenwürdig unterbringen? Bezahlbarer Wohnraum war schon vor dem Großbrand Mangelware. Bleibt zu hoffen, dass Kreis und Stadt am Freitag einen Kompromiss finden, mit dem beide Seiten leben können.