Die Leiterin der Integrierten Station des Elbmarschenhauses übt Kritik am egoistischen Verhalten einiger Bürger, die den Obstgarten in Haseldorf besucht haben – denn im vergangenen Jahr ist dieser komplett geplündert worden.

Haseldorf.

Der Haseldorfer Obstgarten ist Eigentum der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Gepflegt wird er vom Team des Elbmarschenhauses. In dem Obstgarten werden alte Obstsorten, die es nicht mehr oder nur noch selten im Obstanbau gibt, erhalten. Apfel-, Birnen- und Pflaumensorten, die in Vergessenheit geraten sind, werden dort kultiviert und stehen Bürgern kostenlos zum Pflücken und Probieren zur Verfügung. Die Idee ist, dass alle von dem Obstgarten etwas haben sollen.

„Das wollen wir auch weiterhin gerne ermöglichen“, sagt Edelgard Heim, Leiterin des Elbmarschenhauses. „Aber im letzten Jahr wurde der Obstgarten regelrecht geplündert. Sogar unreifes Obst wurde abgerissen.“ Die Folge: Für die Führungen durch den Obstgarten gab es ab Oktober 2013 kein Anschauungsmaterial mehr. „Wir möchten, dass möglichst viele Menschen in den Genuss der alten Obstorten kommen und nicht nur Wenige große Mengen ernten“, sagt Heim. Sie appelliert daher, nur kleine Mengen für den direkten persönlichen Gebrauch zu ernten. Diese Menge beträgt maximal zehn Kilogramm Obst pro Person. Schubkarren, Bollerwägen und ähnliche Transportmittel sind verboten.

Heim hofft, dass die Besucher in diesem Jahr weniger egoistisch sein werden. Dennoch: Die Stationsleiterin kündigt an, dass es ab sofort häufiger Kontrollen des Obstgartens geben wird. Dann wird auch kontrolliert, wie viel die Bürger von den Bäumen gepflückt haben. Sollte es in diesem Jahr erneut zu einer Bereicherung einiger Weniger auf Kosten aller kommen, so werden im kommenden Jahr Schutzmaßnahmen ergriffen. „Wir werden dann auch eine Schließung oder eingeschränkte Öffnungszeiten diskutieren“, kündigt Heim an.