Perverse Alimentierung

21. August „Mit ihnen können Rentner rechnen“

Ich kann dem Verein Rentenfairness nur viel Erfolg bei seinem Vorhaben wünschen. Es ist nicht nur eine große Ungerechtigkeit, was den Beamten an Pensionen gegenüber den Rentnern gezahlt wird, sondern entspricht auch nicht dem Gleichheitsgebot. Insofern würde ich eine Verfassungsklage durchaus begrüßen. So wie es ein Beamter vor Gericht geschafft hat, dass die Renten in ein paar Jahren voll besteuert werden, so ist es an der Zeit, gegen die unterschiedliche Höhe zu klagen.

Es schon pervers, wie sich Beamte als Staatsdiener vom Steuerzahler alimentieren lassen. Auch dass die Pensionen im gleichen Maße wie die Tariferhöhungen der aktiven Beamten steigen, ist gelinde gesagt eine Unverschämtheit. Dass dadurch die Schere zwischen Renten und Pensionen immer weiter auseinandergeht, ist eine Ungerechtigkeit, die abgeschafft werden muss.

Die jetzige Regierung könnte eine Verfassungsänderung sofort beschließen, denn sie hat die nötige Zweidrittel-Mehrheit. Aber warum sollte sie es machen? Wir werden fast nur von öffentlich Bediensteten und Juristen regiert. Und die sägen freiwillig nicht an dem Ast, auf dem sie sitzen.

Nestor Zwarycz

Niemand streikt einfach so

Zum Kommentar der Dame vom Beamtenbund: Natürlich ist das ganze aus ihrer Sicht ein Erfolgsmodell! Soll ich Beamte bedauern, dass sie einen dauerhaft sicheren Arbeitsplatz haben? Soll ich jubeln, dass Nicht-Beamte streiken dürfen? Liebe Leute, niemand streikt aus Jux und Dollerei, sondern weil es in der Regel sein muss! Und zum Thema „Neid-Debatte“: Das Ganze hat vor etlichen Jahren ein Beamter losgetreten, weil er es als Unrecht empfand, seine Krankenversicherung, zahlen zu müssen. Und wie so etwas dann ja geht: Er musste es weiterhin, aber die Rentner – auch die mit schmaler Kasse – ebenfalls! Dazu dann noch das Höchstgrenzenthema und der Berechnungsmodus – die größten Ungerechtigkeiten überhaupt und ein Garantieschein nicht nur für die tüchtigen Beamten, sondern auch für die Luschen.

Hans Kähler

Höchste Zeit für die Debatte

Es ist allerhöchste Zeit, dass diese Diskussion beginnt. Wir haben bereits jetzt eine Zwei-Klassengesellschaft: „privilegierte Beamte und private Arbeitnehmer“. Da stehen eine unkündbare Anstellung und die private Krankenversorgung und viele Vorteile mehr der Beamten gegen die immer mehr um sich greifenden befristeten Arbeitsverhältnisse und die schlechte Versorgung als Kassenpatienten – wofür die privaten Arbeitnehmer auch noch Beiträge zahlen müssen – sowie viele weitere Nachteile. Der nun folgende Aufschrei der Beamten bestätigt das Vorgenannte nur. Ich wünsche dem Verein Rentenfairness viel Erfolg!

Dietmar Froböse

Überfällige Gleichbehandlung

Endlich ein Aufbegehren gegen die schreiende Ungerechtigkeit. Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten total verändert. Auf der Strecke bleiben immer die Arbeitnehmer, wenn Konzerne fusionieren oder mit ihrer Produktion ins Ausland abwandern. Befristete Arbeitsverträge, Zeitarbeit, Millionen im Niedriglohnsektor, Abschaffung oder Kürzung von Betriebsrenten – wo gibt es diese Risiken und Auswüchse bei den Beamten? Eine Reform ist überfällig, nach der alle Arbeitnehmer , Beamte und Selbständige – nach einheitlichen Grundsätzen – in die Rentenkasse einzahlen. Ansonsten wird die junge Generation nicht mehr in der Lage sein, diese Lasten zu schultern.

Der Beamtenbund bestreitet entschieden die Vorteile der Beamten gegenüber den Arbeitnehmern in der freien Marktwirtschaft. Wenn dem nicht so ist, kann man doch einer Gleichbehandlung in der Altersversorgung zustimmen?

Monika und Jürgen Voigt

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