Sammler treffen sich nach 28 Jahren bei den Uetersener Fossilien- und Mineralientagen wieder

Uetersen. Es sei das letzte Indianer-Jones-Abenteuer unserer Zeit. So beschreibt Lothar Liebig aus Elmshorn seine Leidenschaft für Fossilien und außergewöhnliche Steine. „Etwas auszugraben, das mehrere Hundert Millionen Jahre im Verborgenen lag und das noch kein Mensch zu Gesicht bekommen hat, das ist einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl“, sagt Liebig. Er streift am Sonnabend über das Gelände Langes Tannen in Uetersen auf der Suche nach dem nächsten Schatz. Diesmal allerdings ohne Hammer und Meißel. Er hofft, auf der Fossilien- und Mineralienmesse einen guten Fund zu machen.

Fündig wird der Sammler am Stand von Hermann Mess. Und das liegt nicht nur an der Pleurotomaria, einer versteinerten, 225 Millionen Jahre alten Schnecke aus der Jurazeit. Er entdeckt in Mess auch einen alten Bekannten. Die beiden hatten in jungen Jahren in Elmshorn eine Gruppe gegründet, deren Mitglieder gemeinsam ihre gesammelten Fossilien bestimmen und präparieren konnten. „Dann hatte ich einen Unfall, bei dem ich mir den Rücken brach“, sagt Liebig. Der damals 30-Jährige verunglückte bei der Suche nach Fossilien in der Liether Kalkgrube schwer. „Danach habe ich das Hobby für lange Zeit aufgegeben.“ Die Gruppe der Fossilienfreunde zerbrach und Mess und Liebig verloren sich aus den Augen.

28 Jahre später stehen sie sich in Uetersen wieder gegenüber. „Ich bin zum ersten Mal mit einem Stand auf der Messe vertreten“, sagt Mess. Seine Sammlung ist zu groß geworden, deswegen verkauft er einen Teil. Beim unverhofften Wiedersehen schmiedeten die Fossilien-Kenner einen Plan: Wie wäre es, die Gruppe von damals wieder aufleben zu lassen?