Kölln-Reisiek weiht Zukunftskindergarten im Energieplushaus ein. Baukosten: 2,6 Millionen Euro

Kölln-Reisiek. Die Liste der Redner bei der Einweihung des Zukunftskindergartens in Kölln-Reisiek am Freitagabend war auffällig lang. Landesfamilienministerin Kristin Ahlheit, Bundestagsabgeordneter Ernst Dieter Rossmann, Amtsvorsteher Thorsten Rockel, DRK-Kreisverbandsvorsitzender Wolfgang Krohn und viele mehr ließen es sich nicht nehmen, ein paar lobende Worte auszusprechen und allen Beteiligten zu gratulieren. Schließlich geht es um ein Leuchtturmprojekt – eine Kita in einem sogenannten Energieplushaus, das für seine eigene Energieversorgung mit Strom und Wärme keine fossilen Brennstoffe benötigt und keine Treibhausemissionen produziert. Und dessen pädagogisches Konzept darauf abzielt, in den Knirpsen möglichst früh das Verständnis für Nachhaltigkeit zu wecken.

Dieser Kindergarten habe eine Vorbildfunktion für die gesamte Region und sei ein Zeichen für „nachhaltig praktizierten Klimaschutz in einer neuen Dimension“, sagte Jürgen Manske, Vorsitzender der Aktivregion Pinneberger Marsch und Geest, die den Bau mit 750.000 Euro bezuschusste. Die Gemeinde hatte sich 2012 um die Zuschüsse für den 2,6 Millionen teuren Bau beworben. Nach knapp einjähriger Bauzeit ist das Gebäude, in dem 65 Kinder im Alter von einem bis sieben Jahre Platz finden, nun fertiggestellt worden.

Am Freitagabend wurde es offiziell eröffnet. Die ersten 32 Kinder sind schon seit dem 1. August in die hellen Räume eingezogen. „Sie haben sich sehr schnell eingelebt, fühlen sich wohl und verputzen beim Mittag doppelte Portionen“, sagt Kitaleiterin Thekla Meier. Sie sei von Anfang an intensiv in die Planungen der Architekten eingebunden worden. Beim Bau habe man sich an den Bedürfnissen der Kinder und nicht an den gesetzlich vorgeschriebenen Mindeststandards orientiert, so Meier. Unterstützt werde sie von zwölf Mitarbeiterinnen und einem Netzwerk aus regionalen Akteuren.

So werden die Kinder unter anderem gemeinsam mit dem Nabu Bäume pflanzen, Landwirte der Region besuchen, einen Bauerngarten anlegen und Getreide säen und ernten.