Beamte mit Metalldetektoren suchen offenbar nach Beweisen zur Auto-Brandserie

Rellingen. Seit 1974 komme sie regelmäßig, erzählt die ältere Dame. „Aber so etwas habe ich hier noch nicht erlebt.“ Mit „so etwas“ meint die Seniorin das Großaufgebot der Polizei, das am Mittwochvormittag auf dem Rellinger Friedhof aktiv wurde. Beamte der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung aus Eutin durchsuchten unter Federführung der Pinneberger Kriminalpolizei gezielt mehrere Bereiche der Begräbnisstätte. Mit vier Kleinbussen fuhren die Beamten um kurz nach 10 Uhr vor der Friedhofskapelle vor und machten sich wenig später ans Werk.

Der Großeinsatz auf dem Grabfeld blieb den Friedhofsbesuchern, die zu dieser Zeit die letzte Ruhestätte ihrer Freunde und Verwandten besuchten, nicht verborgen. Was genau die Beamten auf dem Friedhof suchten und ob sie fündig wurden, blieb am Mittwoch geheim. Es handele sich um eine Durchsuchungsmaßnahme, die in Zusammenhang mit einem laufenden Ermittlungsverfahren stehe, teilte eine Polizeisprecherin lediglich mit.

Der Verdacht liegt auf der Hand, dass der Einsatz im Zusammenhang mit der Auto-Brandserie der vergangenen Wochen in Rellingen liegt. In der Nacht zum 28. Juli ging der Fiat Scudo der Jugendpflege, der hinter dem Rathaus parkte, in Flammen auf. Auch die Fassade des Verwaltungsgebäudes sowie ein weiterer Dienstwagen wurden beschädigt. Die Schadenshöhe liegt bei etwa 50.000 Euro.

Mindestens acht Autos hat der Brandstifter auf dem Gewissen

In dieser Nacht brannte es auch in einem Carport an der Schmiedestraße, dabei wurde ein weiteres Fahrzeug zerstört. Bei weiteren Fahrzeugbränden in der Nacht zum 29. Juli sowie in der Nacht zum 4. August wurden sechs Autos beschädigt. Möglicherweise gehen auch weitere Brände von Ende Juni beziehungsweise Anfang Juli auf das Konto des Täters oder der Täter.

Im Internet waren später mehrere Bekennerschreiben aufgetaucht, es wurden weitere Taten auch gegen Menschen angedroht. Seither laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Näheres zu den bisherigen Erkenntnissen ist jedoch nicht bekannt.

Offenbar hatten die Beamten aber Hinweise darauf, dass Beweismittel auf dem Friedhofsgelände vergraben worden sein könnten. Sie setzten Metalldetektoren an mehreren Stellen des weitläufigen Areals ein. Sobald diese anschlugen, kamen Spaten und Schaufel zum Einsatz.