2854 Abc-Schützen drücken ab nächster Woche im Kreis Pinneberg erstmals die Schulbank. Zahlen steigen wieder an

Kreis Pinneberg. Seinen Vornamen kann er schon schreiben – und ein wenig Rechnen auch. Ab dem 27. August wird der siebenjährige Nick Schuckschdies diese Kenntnisse vertiefen können: Der kleine Elmshorner ist eines von 2854 Kindern, die in der nächsten Woche im Kreis Pinneberg eingeschult werden.

Nick Schuckschdies besucht künftig die Klasse 1c der Timm-Kröger-Schule. „Ich freue mich, neue Freunde kennenzulernen“, sagt der Dreikäsehoch. Und auf den Unterricht freue er sich auch. „Besonders auf den Sportunterricht.“ Zwei Mädchen kennt der Siebenjährige bereits aus dem Kindergarten, die übrigen Mitschüler und die Klassenlehrerin lernt er am ersten Schultag während der Einschulungsfeier kennen.

Denn werden seine Eltern Oliver und Anne-Cecile ihren Sprössling begleiten. Wertvolle Tipps konnte sich der Siebenjährige schon von seiner älteren Schwester Angelina holen, die bereits die Timm-Kröger-Schule durchlaufen hat. „Von den Lehrern kann man viel lernen. Ich habe meine Grundschulzeit sehr genossen“, sagt die fast Zwölfjährige, die inzwischen auf die Elsa-Brändström-Schule geht.

Nick Schuckschdies wird jeden Tag zu Fuß in die Schule gehen, schließlich wohnt er nur knapp 250 Meter entfernt. „Am Anfang werde ich ihn natürlich bringen und abholen, aber dann wird er den Weg allein bewältigen“, sagt Mutter Anne-Cecile Schuckschdies. Von den Eltern hat der Siebenjährige einen blauen Schulranzen bekommen, in dem bereits Federtasche inklusive Stiften und Anspitzern, Tuschkasten und Schulordner auf ihren Einsatz warten. Von seiner Tante wird der kleine Junge noch eine Schultüte erhalten. Aussehen und Inhalt sind allerdings noch geheim.

Kein Geheimnis ist, dass die Albert-Schweitzer-Schule in Wedel mit 123 Kindern die meisten Abc-Schützen begrüßen darf. Mit 446 Kindern ist die Einrichtung die größte Grundschule im Kreis, gefolgt von der Helene-Lange-Schule in Pinneberg (388 Schüler) und der Grundschule Kaltenweide in Elmshorn mit 352 Kindern. Am wenigsten Kinder werden auf Helgoland eingeschult. Dort begrüßen die Lehrer nur acht Neulinge. Insgesamt besuchen im neuen Schuljahr 10.866 Schüler die Grundschulen im Kreis, das sind 50 weniger als im Schuljahr davor. Dennoch hat sich die Zahl der Abc-Schützen erhöht.

Früher wurden regelmäßig mehr als 3000 Erstklässler eingeschult

Die Zahl der Erstklässler lag früher regelmäßig bei mehr als 3000 Kindern. 2008 kam der Einbruch, als nur noch 2665 Abc-Schützen begrüßt werden konnten. Auf diesem Niveau haben sich die Einschulungszahlen im Kreis Pinneberg in den Folgejahren stabilisiert. 2012 reckten 2597 Steppkes stolz ihre Schultüte in die Luft, 2013 waren es dann 2633.

Nun ist die Zahl der Abc-Schützen wieder um 221 Kinder angestiegen. Schulrat Dirk Janssen erwartet auch für die kommenden Jahre angesichts vieler Zuzüge leicht steigende Zahlen im Grundschulbereich. Die Kreisverwaltung sei weiterhin dabei, die Schulentwicklungsplanung zu aktualisieren, so Janssen weiter. „Wir sind mit dem Projekt vorangekommen, abgeschlossen ist dies aber noch nicht.“ Damit sollen genaue Prognosen über Schülerwanderungen nach den vier Grundschuljahren und Schülerzahlen der Folgejahre möglich werden.

Schulen, die die Mindestgröße von 80 Kindern unterschreiten und damit von der Schließung bedroht sind, gibt es im Kreis erfreulicherweise keine. Das liegt daran, dass die Einrichtungen, die diesen Zwängen unterlagen, organisatorisch zu größeren Einheiten verschmolzen wurden. Das Besondere ist, dass so alle Schulstandorte erhalten bleiben konnten. So gibt es im Kreis Pinneberg 45 Grundschulen, hinzu kommen die vier Außenstandorte größerer Einheiten sowie fünf Regional- oder Gemeinschaftsschulen, die über einen Grundschulzweig verfügen. Einen Wechsel gab es in Ellerhoop, das nun organisatorisch zur Grund- und Gemeinschaftsschule in Barmstedt gehört. Die kleinste Grundschule steht in Seester mit 89 Schülern, gefolgt von Heist mit 93 Schülern.

Vakant sind die Rektorenposten an gleich fünf Grundschulen. Es handelt sich um die Grundschule Appen, die Grundschule Hafenstraße in Elmshorn, die Grundschule Waldenau, die Brüder-Grimm-Schule in Rellingen und die Grund- und Gemeinschaftsschule Helgoland. Auch die Förderzentren in Elmshorn (Raboisenschule) sowie in Uetersen suchen neue Schulleiter.