Für die kleinen Gemeinden ist es im Wettbewerb um neue Bürger ein Nachteil, den sie kaum verhindern können.

Die winzigen Tante-Emma-Läden sind längst aus den Ortsbildern verschwunden. Jetzt schließen vermehrt auch Läden mit einigen Hundert Quadratmetern Verkaufsfläche wie jetzt in Hasloh. Immerhin gibt es dort noch einen Supermarkt. Doch der befindet sich am Ortsrand. Eine zu Fuß zu erreichende Einkaufsmöglichkeit im Ortskern gibt es nicht mehr.

Das ist paradox. Denn Hasloh ist eine aufstrebende Gemeinde. Mit der Erschließung der neuen Ortsmitte am Bahnhof mit neuer Kirche, betreutem Wohnen für ältere Menschen und bis zu 250 Doppel- und Reihenhäusern wächst das Dorf in den kommenden Jahren beträchtlich. Insofern erscheint es unverständlich, dass sich in dieser verkehrsgünstigen Lage kein Lebensmittelmarkt halten konnte.

Doch offenbar haben die großen Supermarktketten Gemeinden wie Hasloh nur nur noch auf dem Schirm, wenn sie große Park- und Verkaufsflächen bieten und an den Hauptverkehrsstraßen liegen. Das wäre in Hasloh nur an der Kieler Straße der Fall. Und zum anderen hat wohl auch die Misswirtschaft der zahlreichen Pächter zuletzt den Niedergang beschleunigt. Wenn ein Kunde bestimmte Waren, die er im Laden erwartet, nicht bekommt, geht er woanders hin. Bleibt der Gemeinde Hasloh zu wünschen, dass sie für ihre Bürger bald eine Alternative findet.