Betrieb des Spezialbohrers „Helene“ zwischen Hetlingen und Lühesand ist nun genehmigt

Hetlingen. Der Tunnelbau an der Hetlinger Schanze hat begonnen. Das Amt für Planfeststellung Energie (AfPE) des Landes Schleswig-Holstein hat am 7. August 2014 einen Planänderungsbeschluss für das Projekt der Gasunie „Ersatzneubau Elbdüker“ erlassen. Damit liegt jetzt die Genehmigung für den 24-Stunden-Bohrbetrieb an der Dükerbaustelle in der Nähe des Hetlinger Klärwerks vor.

Die für den Beginn der Tunnelbohrung erforderliche Genehmigung wollte das niederländische Unternehmen Gasunie eigentlich bereits in der Tasche haben. Weil die Genehmigung aber nicht zum geplanten Zeitpunkt vorlag und aufgrund vorheriger Verzögerungen im Planungsprozess, liegt das Unternehmen nunmehr mehrere Wochen hinter seinem ursprünglichen Terminplan zurück. Gasunie plant dennoch, zum Jahresende mit den Tunnelbohrungen zwischen der Hetlinger Schanze und Lühesand fertig zu sein.

Seit gestern bohrt sich die Tunnelvortriebsmaschine „Helene“ durch den Grund der Elbe in Richtung Lühesand. „Wir sind froh, dass es jetzt los geht, auf diesen Moment haben wir uns bestens vorbereitet“, sagt Peter Arends, Projektmanager von Gasunie, der betont, dass es eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Genehmigungsbehörde in den vergangenen Wochen gegeben habe. Damit möglichst geringe Auswirkungen des Bohrbetriebs auf Mensch und Natur in der Umgebung der Baustelle auftreten, hat das Unternehmen umfangreiche Nebenbestimmungen umgesetzt und auch Beleuchtungstests im Vorfeld durchgeführt.

Die Planung sieht vor, dass der Bohrer etwa 120 Tage lang ununterbrochen im Zwei-Schicht-Betrieb im Einsatz sein wird. Pro Schicht arbeiten acht Mitarbeiter an der Maschine. „Damit werden wir Ende des Jahres fertig sein“, so Arends. Das Unternehmen will vor dem Bodenfrost mit diesen Arbeiten fertig sein.

Aus Erfahrung weist der Gasunie-Projektmanager allerdings darauf hin, dass es keine vollständige Garantie geben kann, dass das Projekt nun ohne weitere Verzögerungen ablaufen wird. Eine Wettergarantie gebe es nicht und trotz gründlicher Analysen und Voruntersuchungen des Bodens könne nicht bis ins letzte Detail vorhergesagt werden, ob sich dem Tunnelbohrer nicht noch Hindernisse wie etwa Findlinge in den Weg stellen werden. „Aber auch dann haben unsere Vortriebsexperten eine Lösung parat“, ist sich Arends sicher.

Mittlerweile sind rund drei Viertel der Pipelinerohre an der Baustelle an der Hetlinger Schanze angekommen, Betonrohre werden kontinuierlich vom Tonnenhafen Wedel über den Deichverteidigungsweg in Richtung Hetlingen transportiert. In der kommenden Woche will die Gasunie bei einer Baubesprechung die Vertreter der Gemeinde Hetlingen über den aktuellen Stand der Arbeiten informieren.

Das Unternehmen baut den neuen Elbdüker, weil der Sicherheitsabstand des bisherigen Dükers zur Fahrwasserrinne der Elbe bei einer Elbvertiefung zu gering wäre. Durch den Spezialtunnel sollen künftig Telekommunikations- und Gasleitungen führen, die die Versorgung zwischen Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Skandinavien sicherstellen sollen.