Im Frühjahr 2015 starten die Arbeiten am Elmshorner Hochhaus und dessen Umfeld. Geplant sind 156 Wohnungen

Elmshorn. Seit acht Jahren steht mit dem Kibek-Hochhaus ein stadtbildprägendes Gebäude in Elmshorn leer. Im Sommer 2016 soll wieder Leben in das fünfzehnstöckige Gebäude einkehren. Bis die geplanten 63 Wohnungen in dem ehemaligen Teppichgeschäft bezugsfertig sind, liegt noch viel Arbeit vor den Mitarbeitern der Elmshorner Baufirma Semmelhaack.

Eine wichtige Vorentscheidung ist kürzlich gefallen: Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hat einstimmig den Entwurf des B-Plans 189 (Kibek-Quartier) abgesegnet. Noch bis einschließlich Freitag liegen die Pläne im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung im Rathaus der Stadt aus beziehungsweise sind auf der Internet-Seite der Stadt unter www.elmshorn.de abrufbar.

„Wir erwarten, dass im September der Satzungsbeschluss gefasst wird und das Stadtverordnetenkollegium Anfang November die Gesamtplanung verabschieden wird“, sagt Hartmut Thede, Leiter der Projektentwicklung bei Semmelhaack. Dann solle zügig der Bauantrag gestellt werden. Thede: „Wir gehen davon aus, dass uns die Baugenehmigung noch in diesem Jahr erteilt wird.“ Im Frühjahr 2015 würden dann die Abrissarbeiten beginnen. Weichen muss der weiße Anbau mit den früheren Ausstellungsräumen an der Reichenstraße. Im nächsten Schritt werde dann mit dem Entkernen des 1959 errichteten Hochhauses begonnen.

„Nur das Stahlbetonskelett bleibt stehen, alles andere bauen wir neu“, so Thede weiter. 25 Wohnungen werden bis zu 60 Quadratmeter groß, 36 erhalten eine Wohnfläche von bis zu 75 Quadratmeter, im Staffelgeschoss entstehen zwei Penthousewohnungen mit Traumblick über Elmshorn und einer Größe von 105 Quadratmetern. Alle Wohnungen werden Balkone erhalten, die bei Bedarf mit Glaselementen geschlossen werden können. „Die Idee, in der oberen Etage ein Café zu errichten, ist vom Tisch“, so Thede weiter. Dies sei nicht realisierbar, weil im Gebäude kein zweiter Fahrstuhlschacht errichtet werden könne und die zu erwartende Publikumsfrequenz zu Problemen mit den Mietern führen würde.

Anstelle des noch vorhandenen Anbaus werden zwei Mehrfamilienhäuser treten, die jeweils mit einer Tiefgarage ausgestattet sind. Sie bilden zusammen mit dem Hochhaus einen begrünten Innenhof. Westlich des Hochhauses auf dem bisherigen Parkplatz entstehen zwei weitere, deutlich kleinere Mehrfamilienhäuser, die ein begrüntes Dach erhalten werden. In diesem Bereich sind oberirdische Stellplätze vorgesehen.

In den vier Neubauten befinden sich 93 Wohnungen, sodass insgesamt 156 Wohneinheiten mit einer Gesamtwohnfläche von 10.000 Quadratmetern entstehen. „Die Wohnungen im Hochhaus sind frei finanziert. Von den übrigen 93 Einheiten werden 30 Prozent öffentlich gefördert“, erläutert Thede. Die Wohneinheiten seien zwischen 50 und 105 Quadratmeter groß, es handele sich um 1,5- bis Drei-Zimmer-Wohnungen. „In Absprache mit der Stadt wollen wir Singles, kleinere Familien und die ältere Generation als Zielgruppen ansprechen“, so der Semmelhaack-Mitarbeiter weiter. Daher werde für den Bereich auch ein Quartiersmanagement aufgebaut, für das die Pflege SH verantwortlich sein werde.

Das Hochhaus soll den Plänen zufolge eine rötliche Fassade erhalten

Das Hochhaus erhält eine rötliche Fassade, die an das jetzige Erscheinungsbild angepasst werden soll. Für die Neubauten daneben ist ein Mix aus rötlichen Ziegeln, sehr großen Glasanteilen und weiß verputzten Flächen vorgesehen. „Uns als Elmshorner Unternehmen liegt die Stadt sehr am Herzen, das gilt insbesondere für Herrn Semmelhaack“, so Thede. Daher habe sich das Unternehmen an die Herausforderung gewagt, dass stadtbildprägende Hochhaus einer neuen Nutzung zuzuführen. Thede: „Für uns ist das ein Prestigeprojekt.“

Wie viele Millionen Euro in das „Kibek-Quartier“ fließen werden, stehe noch nicht fest. „Das ist schwer kalkulierbar, was das Hochhaus angeht.“ Thede lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Braunschweiger Architekturbüro, das die Planungen übernommen hat. Semmelhaack hat das etwa einen Hektar große Areal voriges Jahr von Kibek erworben. Das Bauprojekt gilt als Startschuss für das Elmshorner Sanierungsgebiet Krückau/Vormstegen.