Als erste und bislang einzige Kommune im Hamburger Umland ist die Stadt Quickborn der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) beigetreten.

Quickborn. Eberhard von Lany, langjähriger Vorsitzender der Interessengemeinschaft Flugschneise-Nord, die bis zur Auflösung des Vereins im November vorigen Jahres selbst viele Jahre dem Bundesverband angehörte, überrascht das. „Ich frage mich, was die Stadt damit bezwecken will“, sagt von Lany. Zumal Quickborn damit in der Region allein stünde.

Während um Berlin oder Frankfurt gleich mehrere Kommunen dem Bundesverband beigetreten seien, sei dies hier nicht der Fall. So wäre es aus Sicht des Fluglärmschutzes für die Bürger im Norden des Flughafens Hamburg-Fuhlsbüttel doch sinnvoller, so von Lany, wenn sich Quickborn, Hasloh und Norderstedt als die am meisten vom Fluglärm betroffenen Kommunen im Hamburger Umland für eine gemeinsame Strategie entschieden.

Quickborns Fachbereichsleiterin Friederike Walter begründet den Beitritt zum Bundesverband damit, dass dieser im September 2013 die Stadt Quickborn dazu schriftlich aufgefordert habe. „Eine solche Plattform ist hilfreich, um zusätzliche Informationen zum Fluglärm zu erhalten und sich in einem größeren Verbund zu beraten und abzustimmen“, so Friederike Walter. Dies habe der zuständige Fachausschuss der Ratsversammlung genauso gesehen und dem Betritt zugestimmt, der die Stadt Quickborn jetzt 400 Euro Mitgliedsbeitrag im Jahr kostet. Eine der Kernforderungen der BVF ist es, ein generelles achtstündiges Nachtflugverbot durchzusetzen.

In Hamburg-Fuhlsbüttel gilt bislang nur ein Lande- und Startverbot ab Mitternacht bis 6 Uhr früh. Weil nach 22 Uhr sämtliche Starts und Landungen in Richtung Norden abgewickelt werden sollen, profitierten Quickborn, Hasloh und Norderstedt davon am meisten, wenn dieses Nachtflugverbot ausgeweitet werden würde.

Der BVF gehören außer Quickborn noch 23 weitere Städte, elf Gemeinden und ein Landkreis an. Einzige weitere Kommune aus dem Norden ist Isernhagen bei Hannover.