Die Organisatoren des 19. Summer-Jazz-Festivals erwarten etwa 30.000 Besucher von Donnerstag bis Sonntag rund um den Drosteiplatz

Pinneberg. Das wird eine große Sause im Herzen Pinnebergs: Vom heutigen Donnerstag bis zum Sonntag, 10.August, heißt es rund um den Drosteiplatz Jazz nonstop in der 43.000-Einwohner-Stadt an der Pinnau. Mehr als 50 Konzerte auf sieben Bühnen laufen beim Summer-Jazz-Festival 2014. Die musikalische Bandbreite reicht von Blues, Boogie Woogie, Dixieland, Swing, Bebop, Modern Jazz, Fusion, Latin bis hin zu Soul und Funk.

Das viertägige Festival steht unter dem Motto „Jazz meets Platt“. „Wir sind schon gespannt, welche Jazzklassiker die Musiker mit plattdeutschen Texten versehen und in ihren Konzerten vortragen werden“, sagt Organisator Günter Kleinschmidt. Vielleicht werden auch bekannte plattdeutsche Lieder wie „Jung mit'n Tüdelband“ verjazzt zu hören sein. „Ich würde mich auch über plattdeutsche Anmoderationen von Musikern freue“, sagt Kleinschmidt. „Wir lassen uns überraschen.“

Seit acht Jahren gibt es ein Thema zum Festival: „Cole Porter“, „Ray Charles“, „Jazz meets Bach“, „Jazz meets Tango“, „Jazz meets Neue Deutsche Welle“, „A Tribute to Sidney Bechet“, „Jazz meets Salsa“ und „Jazz & Vocals“ waren die Vorgängerthemen in der Pinneberger City.

Wenn das Wetter mitspielt, rechnet Organisator Günter Kleinschmidt mit etwa 30.000 Festivalbesuchern an vier Tagen. „Wir haben wirklich tolle Bands in diesem Jahr“, sagt Kleinschmidt, „die Hälfte der Musiker ist das erste Mal in Pinneberg.“

Günter Kleinschmidts persönlicher Festival-Favorit ist die niederländische Blues- und Boogie-Sängerin und -Pianistin Anke Angel, die am Sonnabend, 9.August, von 20 Uhr an auf der Stadtwerke-Bühne vor der Drostei mit der David Herzel Band auftreten wird. Auch während der Festival-Night im Rathaus wird sie ab 23.30 Uhr noch einmal zu hören sein. „Im vergangenen Jahr waren die Zuhörer verrückt nach Anke“, sagt Günter Kleinschmidt, „und da haben wir sie gleich auf der Bühne angesprochen, ob sie 2014 wiederkommen möchte.“

Das Boogie-Woogie-Spielen hat Anke Angel, geboren 1961, sich selber beigebracht, indem sie sich alte Platten amerikanischer Boogie-Pianisten anhörte. Ihr Pianospiel erinnert an Oscar Peterson, ihre Stimme an Ella Fitzgerald und Helen Merill – hemmungsloser Swing. Aber dann schaltet sie urplötzlich um auf eine sanfte Ballade, so intensiv, dass dem Publikum fast die Tränen kommen. „Prachtvolle rote Locken, perfektes Klavierspiel, enorme Stimmkraft und eine unglaubliche Ausstrahlung“, schrieb das Journal de Paris.

Zum 19. Mal verkaufen die Organisatoren Pins, die sich zu Sammlerobjekten gemausert haben – in diesem Jahr ein Akkordeon für sechs Euro.