Eine Glosse von Rainer Burmeister

Haben Sie es auch schon bemerkt? Es ist Halbzeit bei den Sommerferien. Drei Wochen sind rum in Schleswig-Holstein. Und die heimgekehrten Urlauber erfahren von den Daheimgebliebenen, dass es daheim genau so schön und heiß war wie im sonnigen Süden.

Tatsächlich können Küstenregionen wie das Wedeler Strandbad und der Sandstreifen an der Hetlinger Schanze trotz empfohlener Badeverbote mit Mallorca, Ibiza, der Costa del Sol, Gran Canaria und Teneriffa in dieser Saison locker mithalten.

Was mir hierzulande fehlt beim Beach-Bräunen oder dem schattigen Dahindämmern unterm Sonnenschirm, ist allerdings der mobile Strand-Service. An Spaniens Küsten kommen, manchmal im Minutentakt, zumeist afrikanische Augenoptiker vorbei, um mir die neuesten Sonnenbrillen preiswert anzubieten. Kollegen sind mit ganzen Kollektionen toller Armbanduhren unterwegs.

Nicht zu vergessen natürlich die Damen und Herren aus dem regionalen Landhandel. Sie asten mit Schubkarren voll Südfrüchten über den Strand, rufen „Melona, Melooona”, werben für Kokosnüsse und Ananas. Außerdem gibt es in manchen Regionen noch feinfühlige Fußmassagen für die Urlauber.

Und wo sind, bitteschön, im Kreis Pinneberg die aufgeweckten Wirtschaftsförderer und Tourismus-Manager, um diese Marktlücke zu schließen? Nicht nur an Stränden und Natur-Badeseen könnte der Mobil-Service von Nutzen sein. Mit Melonen, Sonnenbrillen, Uhren und Fußmassagen dürfte auch manche verschlafene Fußgängerzone wie beispielsweise in Pinneberg attraktiver werden.