31. Juli Leserbrief zur Bürgermeisterwahl in Uetersen, „Mangel an guten Kandidaten“

Beeindruckend, wie weit Herr Lüders zum Rundumschlag gegen Politik, Verwaltung und Bürgermeisterin ausholen kann. Dabei fehlen jedoch Fakten und Beispiele. Gern führe ich Gespräche mit Wählern bei Veranstaltungen und an Infoständen. Den Eindruck, dass „Missachtung vorherrscht“, habe ich nicht. Uetersen verharrt im Mittelmaß? In Kreis und Land nicht ernst genommen? Bürgermeisterin Hansen hat in ihrer Amtszeit einiges ausgebügelt. In zehnjähriger Tätigkeit als Kreistagsabgeordnete habe ich beobachtet, wie sich Uetersen wieder Respekt verschafft hat.

Ein Beispiel ist das zähe Ringen um die Konditionen bei der Übernahme des Gymnasiums, hier wurde auf Augenhöhe verhandelt. Die kritischen Töne aus den Marschdörfern sind taktischer Art: in der Ära Wiech wurde die Verwaltung von der Stadt Uetersen übernommen und vertraglich zementiert. Wer etwas von Kostenrechnung versteht, dürfte erkennen, dass die seinerzeit vereinbarten Gebühren alles andere als kostendeckend sind.

Uetersen hat weder Bahn- noch Autobahnanschluss, hat kaum noch freie Flächen. Das ist historisch begründet. Aber Uetersen hat Charme, hübsche Ecken in der Altstadt, das Rosarium und Langes Tannen. Die Bürger genießen eine Top-Versorgung und fühlen sich wohl. Niemand (außer Ulf Lüders) redet die Stadt schlecht. Dabei hat auch er einmal politisch mitgemischt.

Was traurig stimmt, ist die Tatsache, dass die Windkraft nicht als Positivfaktor gewertet wird. Die knappe Mehrheit von CDU und BfB hat den Windpark ausgebremst. Uetersen versorgt sich selbst mit Energie – dieser Traum ist ausgeträumt!

Anna-Ilse Wehner, Uetersen, Mitglied der SPD-Fraktion

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