Weiße Türme waren gestern, Ende August wird der Uetersener Windpark zum Leuchtspiel

Uetersen . Sie sind groß, weiß und laut. Die Türme des Windparks Uetersen lösten in jüngster Vergangenheit bei Bewohnern und Politikern Bedenken aus. Nun sollen die Türme mittels Licht bunt leuchten und zu einem Kunstwerk erstrahlen.

Am Freitag stellte die Künstlerin Gisela Meyer-Hahn die Initiative „Wind im Licht“ vor. Von Donnerstag, 28. August, bis Sonntag, 30. August, jeweils von 21 Uhr bis ein Uhr nachts bietet die Pinnebergerin Anwohnern, Touristen und Menschen auf der Durchreise ein interaktives Lichtspiel. Die farbige Komposition ist am Ochsenweg zwischen Uetersen und Groß Nordende zu sehen.

„Aus künstlerische Sicht sehen die Windräder für mich aus wie Seidenfäden“, sagt Gisela Meyer-Hahn. Kühl, wie ein Krankenhausflur wirken die Türme auf die Künstlerin. „Am Tag nehmen wir sie anders wahr als in der Nacht. Ich möchte die Windräder auf eine Weise sichtbar machen, die uns emotional berührt.“ An einem Mischpult wird die Pinnebergerin die Intensität und Farbigkeit des Lichts steuern. Von der Witterung vor Ort möchte sich Gisela Meyer-Hahn spontan anregen lassen und die farbige Lichtkompositionen auf das Wetter anpassen. Normalerweise bemerken die Menschen nur die störenden Geräusche, meint die Künstlerin.

„Die Wahrnehmung wird auf das Hören fokussiert“, sagt Mayer-Hahn. Das Lichtspiel wirke auf mehrere Sinne. „Die Ressourcen unseres eigenen Körpers werden geweckt.“ Nachts will Gisela Meyer-Hahn die Ästhetik der Uetersener Windkraftanlage mit Licht und Farbe sichtbar machen. Drei Nächte, 12 Stunden lang, sollen fünf Türme beleuchtet werden. Vier Windräder werden mit stationären ColorReach Powercore Scheinwerfern ausgestattet, ein Turm wird interaktiv von der Künstlerin erhellt. Rund 1000 LED-Lichter sind ansteuerbar, somit können die Türme in jeden Farbton getaucht werden.

„Die Initiative kam von Frau Meyer-Hahn“, sagt Julian Tiencken von Planet Energy, Unterstützer des Vorhabens. Das Konzept sei nicht aufgrund der geforderten Windpark-Aufrüstung entstanden. „Wir bedauern sehr, dass das Repowering nicht mehr umgesetzt werden kann. Wir stehen trotzdem hinter dem Projekt.“ Für Bürgermeisterin Andrea Hansen sei das Thema ebenfalls noch nicht beendet. „Ich unterstütze das Kunstprojekt“, sagt sie.

„Windpark im Licht“ erwirtschaftet keine Einnahmen. Laut Gisela Meyer-Hahn soll das Kunstkonzept kein Event sein. „Dieses Projekt möchte nicht dick auftragen, es möchte sein.“