Das Gartenbauzentrum in Ellerhoop informierte über Rosenzucht

Ellerhoop. Rosen machen Dagmar Klapper glücklich. „Rosen erinnern mich an meine glückliche Kindheit“, sagt die 67-Jährige aus Schenefeld. Weil ihre Eltern im Zweiten Weltkrieg zweimal in Hamburg ausgebombt worden waren, wuchs Dagmar Klapper, Jahrgang 1946, gemeinsam mit Mutter, Vater und Bruder im Kleingarten in Hamburg-Horn auf. Der Kleingarten war ein reiner Nutzgarten mit ganz viel Obst und Gemüse. Aber an einem ein Meter breiten Streifen am Haus, da blühten Rosen. „Es war eine Freude, die Rosen zu riechen und zu betrachten“, sagt Dagmar Klapper. „Die Kindheit in diesem Garten war wunderbar.“

Und weil die 67-Jährige mit Rosen so viel Glück verbindet, hat sie auch auf ihrem Balkon in Schenefeld zwei Hochstammrosen. Die möchte sie akkurat hegen und pflegen und deshalb fuhr Dagmar Klapper zum Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in Ellerhoop. Dort gaben zwei Rosenexperten am Sonntagnachmittag Einblicke in die Welt der Rosenzucht: Diplomagraringenieur Dr. Andreas Wrede, 51, und Baumschulmeister im Ruhestand Hans Heinrich Möller, 73.

Gemeinsam mit 25 Rosenfreunden aus der nördlichen Metropolregion Hamburg inspizierte Dagmar Klapper Versuchsrosenfelder. Hier werden Rosenneuheiten nach der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung (ADR) drei Jahre lang von unabhängigen Prüfern unter die Lupe genommen. Die Prüfung orientiert sich an Merkmalen wie Wirkung der Blüte, Duft, Wuchsform, Reichblütigkeit und Winterhärte. Das wichtigste Bewertungskriterium ist die Widerstandsfähigkeit gegenüber Blattkrankheiten.

Rosenexperte zeigte Besuchern auch Sternrußtau und falschen Mehltau

Die ADR-Prüfsorten werden in 11 verschiedenen Sichtungsgärten, die über die ganze Bundesrepublik von Nord nach Süd und Ost nach West verteilt sind, ohne jegliche Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln kultiviert und jährlich bewertet. Nach drei Jahren Bewertungszeitraum entscheidet die Prüfungskommission, ob der Rosensorte das ADR-Prädikat verliehen wird. Rosenneuheitenprüfer Hans Heinrich Möller zeigte den Rosenfreunden auch Mängel wie Sternrußtau und falschen Mehltau auf Blättern.