In Gänse-Population eingreifen

18. Juli: „Algen trüben Ferienvergnügen – Freibad am Rantzauer See hat erneut geschlossen“

Von den Beteiligten wird nur die halbe Wahrheit auf den Tisch gebracht. Die Beteiligten sind für mich in erster Linie die Umweltverbände und die Grünen, das Stadt hat aber auch ihren Anteil. Die Gänse schwimmen ja nicht den ganzen Tag auf dem See und verteilen Ihren Kot. Regelmäßig sind sie auch an Land in Ufernähe zum Grasen und Ausruhen. Die einzelnen Kothaufen haben oft die Größe eines Hühnereies. Treten sie da hinein, kommt Freude auf. Hochgradig mit Viren und Bakterien infiziert, stellen sie eine große Infektionsgefahr dar. Mal abgesehen von dem ganzen Schweinkram an den bloßen Füßen. Kinder wollen und müssen toben. Meinen Sie, die achten auf diese Kothaufen? Da sind die Blaualgen gar nichts gegen. In unseren dicht besiedelten Gebieten müssen sie in die Entwicklung der Population eingreifen, sonst hat man bald nur noch Gänse.

Carl-Heinz Mueller

Mehr Ideen für Helgoland

10. Juli: „FDP-Fraktion informiert sich über Entwicklung auf Helgoland“

Es ist nie verkehrt, wenn sich Politiker einmal auf die einzige deutsche Hochseeinsel begeben, die sich so gar nicht in das Raster einer kommunalen Kreisverwaltung fügt. Aber gerade wegen ihrer Geschichte und der geografischen Besonderheit innerhalb Gesamtdeutschlands als besonderes Additiv den Kreis Pinneberg durchaus schmückt. Da sollte bei Besuchen allerdings mehr rauskommen, als die Überraschung über komplette Windräder ohne Netzanschluss. Ist die Debatte über die erneuerbaren Energien und die Stromtrassen an den FDP-Kommunalpolitikern vorüber gegangen? Die Besichtigung von Bauschäden am Rathaus und am Aquarium liegt wohl schon eher auf dem Wahrnehmungshorizont. Und das RWE-Zentrum als Besuchermagnet? Schön und gut.

Helgoland bedarf mehr als eines Besuchs von „Zaunkönigen“ in einer „Kolonie“. Wo ist ein Masterplan für diese Insel, der vom Kreis erstellt und abgesegnet sowohl der Landes- wie der Bundesregierung vor die Füße gelegt wird? Was schützt dieses geografische Juwel vor dem Weg von einer zollfreien Schnaps- zu einer gigantischen Bohrturm und Windkraft-Werksinsel? Warum fällt zu dem geografischen Band des Sandsteins, der sich von Helgoland entlang der Elbe über Hamburg bis nach Dresden erstreckt, niemand etwas Kulturelles ein? Warum wird Helgoland nach dem unter Schwierigkeiten zustande gekommenen Intermezzo in 2009 nicht auf Dauer Standort des Schleswig-Holstein Musik Festivals?

Damals stand Deutschland auf dem Programm und nur einem Pinneberger Bürger und Mäzen fiel auf, dass auf dem Programm der Entstehungsort des Textes des Deutschlandliedes fehlte. „Einigkeit und Recht und Freiheit“ von Hoffmann von Fallersleben auf dem freiheitlichen Zufluchtsort, der damals nicht zu Deutschland gehörenden Insel. Dieses Symbol allein müsste die Herzen der „FDP-Freiheitlichen“ schlagen lassen. Warum kann Helgoland beispielsweise nicht zum einem Wochenende der Kammermusik einladen, wie es das 800 Seelendorf Neuberg in der Steiermark mit dem „Brahms-Festtagen“ eindrucksvoll vormachte?

Das zentrale Hindernis ist die nur auf etwas über 300 Teilnehmer ausgelegte Nordseehalle. Hier müsste in eine Konzerthalle investiert werden, die dann mehr Zwecken dienen kann. Helgoland liegt noch im Schatten, das muss sich ändern. Ein Felsen, der Erholung und Kultur zusammenbringt. Eine Kulturinsel, die zum internationalen Marke werden kann. Think big, das Eiland hat es verdient.

Peter Schmidt

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