Schon vor 15 Jahren übernahm die ehemalige Tagesschausprecherin Dagmar Berghoff die Schirmherrschaft für den Hanse-Umweltpreis für Natur- und Klimaschutz, der jedes Jahr von der Naturschutzorganisation Nabu an Projekte im Naturschutz und Klimaschutz vergeben wird.

Klein Nordende. Am Dienstag besuchte sie den Verein für Robustrinderhaltung im Liether Moor, der im letzten Jahr mit dem Preis ausgezeichnet wurde. Dieter Wichmann, Vorsitzender des Vereins, stellte dem prominenten Gast in Klein Nordende derzeitige und zukünftige Projekte vor. Der Verein habe es sich vor vier Jahren zur Aufgabe gemacht, das Landschaftsbild des unter Naturschutz stehenden Liether Moores zu erhalten. Dazu setzt er seine Robustrinder als Landschaftspfleger ein.

Durch den Verbiss und Tritt der Tiere entstehen abwechslungsreiche Mosaike aus Weiderasen, offenen Böden, Gebüschen und Wäldern, die vielen Pflanzen und Tieren Lebensraum bieten. Eine weitere Aufgabe sei es, so Wichmann, Kindern die Natur wieder näher zu bringen. Dazu eröffnete der Verein die Kuhschule, in der Schüler Unterricht im Umgang mit der Natur erhalten. Zukünftig sei geplant, einen Förderverein zur Unterstützung der Kuhschule zu gründen, damit immer mehr ausgebildete Kräfte in Zusammenarbeit mit den Schulen das Thema Naturschutz vermitteln können.

„Ich bin begeistert“, sagte Dagmar Berghoff. Vor drei Jahren hatte sich der Robustrinderverein schon einmal für den Hanse-Umweltpreis beworben. „Damals war es nur eine großartige Idee, aber es gab noch keine genaue Umsetzung. Was in dieser Zeit aus dem Projekt entstanden ist, ist bemerkenswert und hat den Sieg mehr als verdient“, erklärte Berghoff. Sie scheute sich nicht, mit den Rindern auf Tuchfühlung zu gehen und schien die Landschaft um sie herum sehr zu genießen.

Trotz aller Freude um die Anerkennung des Projektes berichtete Dieter Wichmann auch von dem Konflikt, der seit geraumer Zeit einen Schatten über das Liether Moor wirft. Noch immer gibt es Probleme mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Bauamt. Ein so wundervoller Ort solle respektiert und gefördert werden, sagte Berghoff, und keiner unnötigen Bürokratie zum Opfer fallen.