Elmshorner Unternehmen soll mit anderen Wurstherstellern Preise abgesprochen haben

Elmshorn. Wegen verbotener Preisabsprachen hat das Bundeskartellamt Geldbußen von mehr als 338 Millionen Euro gegen 21 Wursthersteller verhängt. Unter den bestraften Unternehmen ist auch Döllinghareico aus Elmshorn. Ein Firmensprecher lehnte am Dienstag nach Rücksprache mit der Geschäftsführung jeden Kommentar zu dem Vorgang ab: „Es handelt sich um ein laufendes Verfahren, wir werden bis zum Abschluss keine Stellung nehmen.“ Damit bleibt auch unklar, ob die Elmshorner wie andere betroffene Firmen gerichtlich gegen die Kartellamtsentscheidung vorgehen.

Das Bundeskartellamt wirft den Unternehmen vor, sich mehrere Jahre lang über Preisspannen für Produktgruppen wie Brühwurst oder Schinken abgestimmt und so beim Handel höhere Preise durchgesetzt zu haben. Betroffen sind bekannte Marken wie Herta, Meica, Rügenwalder und Wiesenhof.

Die Namen der Firmen hat das Kartellamt veröffentlicht, die Aufteilung der Bußgelder nicht. Döllinghareico ist als familiengeführtes Unternehmen einer der kleineren Hersteller, der in der Liste auftaucht. Insofern dürfte das Bußgeld im unteren Bereich anzusiedeln sein. Döllinghareico ist 1999 entstanden, als Dölling aus Elmshorn den Wettbewerber Hareico aus Halstenbek übernahm. In der Folge wurde die Produktion nach Elmshorn verlagert. 2009 und auch 2012 erlitt das Unternehmen seine schwersten Umsatzeinbrüche in der mehr als 100-jährigen Firmengeschichte. Inzwischen beschäftigt Döllinghareico nach einer Umstrukturierung noch 270 Mitarbeiter.