Schulleiterwechsel am Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium in Barmstedt: Jan Skendzic löst Wolf-Rüdiger Salbrecht ab

Barmstedt. Während die 800 Schüler und 60 Lehrer am Montag ihren ersten Ferientag genießen konnten, mussten Wolf-Rüdiger Salbrecht und Jan Skendzic im Carl-Friedrich-von Weizsäcker-Gymnasium in Barmstedt nachsitzen. Salbrecht hört Ende Juli als Schulleiter der Barmstedter Oberschule auf und will bis dahin seinen Nachfolger Skendzic einarbeiten und mit den wichtigsten Themen der Schule vertraut machen. Skendzic nutzt diese Gelegenheit gern, auch wenn er eigentlich erst im August offiziell im Amt ist.

Für den neuen Schuldirektor gibt es auch gleich ein schwieriges Problem zu lösen, das sich erst am letzten Schultag aufgetan hat, wie Salbrecht erklärt. Da habe ihm ein junger Kollege eröffnet, dass er nun doch eine unbefristete Lehrerstelle im Kreis Stormarn gefunden habe und nach den Sommerferien dorthin wechsle. „Dabei hatte meine Stellvertreterin Gudrun Müller gerade den Stundenplan für das nächste Schuljahr fertig ausgearbeitet“ Der sei nun hinfällig. Nun müsse schnell ein Nachfolger für Mathematik und Sport gefunden werden. Weil dies eine bis zum Jahresende befristete Stelle ist, sei das ein schwieriges Unterfangen, sagt Salbrecht. Von neun möglichen Interessenten, die er über das landesweite Lehrerportal angeschrieben habe, hätten nur vier geantwortet, von denen wiederum drei abgesagt haben. Und der eine, der interessiert ist, sei eigentlich Gemeinschaftsschullehrer. Dieses Problem wird nun Skendzic bis zum Ende der Ferien klären müssen, damit es keinen Unterrichtsausfall in diesen wichtigen Fächern gibt.

Barmstedter Schule bietet Abitur nach acht und neun Gymnasialjahren an

Der 44-Jährige, der in Henstedt-Ulzburg wohnt, war zuvor Oberstufenleiter an der Leibniz-Schule in Bad Schwartau. Nun wird er in einem Crashkurs zum neuen Schulleiter in Barmstedt. Dort wird seit vielen Jahren das sogenannte Y-Modell erfolgreich praktiziert, das den Schülern das Abitur in acht und in neun Jahren ermöglicht. „Das ist eine Herausforderung“, ahnt Skendzic, der das Y-Modell, das es nur an vier der 100 Gymnasien im Land gibt, noch nicht kennt. „Aber hier in Barmstedt läuft es ja gut, also sehe ich das gelassen.“ Salbrecht versichert: „Der organisatorische Aufwand dafür ist überschaubar.“ Die 93 Fünftklässler, die nach den Ferien starten, würden in drei G9- und eine G8-Klasse eingeteilt. „Wir haben zwei verschiedene Stundentafeln, eine für G8 und eine für G9. Und für das Lehrerkollegium ist das Alltag.“

Das Y-Modell sei auch ein Pfund, mit dem Barmstedt bei vielen Eltern und Schülern wuchern könne, sagt Salbrecht. Die kritische Diskussion landauf und -ab über das G8-Abitur führe zu einem Imagegewinn für das Weizsäcker-Gymnasium, der zur Folge habe, dass die Schülerzahlen trotz landesweit gegenläufigem Trend noch weiter steigen. Den 93 Neuankömmlingen stünden 64 Schüler gegenüber, die nun ihr Abitur gemacht haben, berichtet Salbrecht. „Wenn Barmstedt noch verkehrsgünstiger liegen würde, wäre der Zugewinn noch größer. Das Barmstedter Gymnasium hat einen guten Ruf.“

Als erstes will sich Skendzic nach den Ferien bei den sieben Grundschulen der Umgebung vorstellen, die ihre Abgänger nach Barmstedt schicken. Neben der Grund- und Gemeinschaftsschule und der James-Krüss-Schule in Barmstedt sowie den Schulen in Sparrieshoop, Hemdingen und Brande-Hörnerkirchen gehören erstmals auch die Bilsbekschule in Prisdorf/Kummerfeld und die Schule Kaltenweide in Elmshorn dazu. Die Schulen in Ellerhoop, Bokholt-Hanredder und Lutzhorn haben sich inzwischen benachbarten Grundschulen angeschlossen.

Dem Kollegium ist er schon vorgestellt worden. Die Schüler werden ihren neuen Direktor nach den Ferien näher kennenlernen.