SMB International GmbH steht für Sondermaschinenbau und baut spezielle Kompaktlagersysteme

Quickborn. Wie wichtig eine gute Lagerhaltung ist, weiß jeder, der schon mal Werkzeug im Keller gesucht hat. Das Quickborner Unternehmen SMB International GmbH für Sondermaschinenbau hat aus der richtigen Lagertechnik eine erfolgreiche Unternehmensstrategie entwickelt. Seit Andreas Heckel das Unternehmen 2001 übernommen hat, wächst es kontinuierlich. Die Belegschaft hat sich auf jetzt 103 Mitarbeiter verfünffacht, der Jahresumsatz ist von 700.000 Euro auf 17 Millionen Euro im Jahr 2013 explodiert. „In diesem Jahr werden wir 20 Millionen Euro Jahresumsatz überschreiten“, so Heckel. Für 2016 seien 25 Millionen Euro mit 120 Mitarbeitern angepeilt.

Das Geheimnis des Erfolgs sei das vielfältige Angebot an Lade-, Befüllungs- und Lagersystemen für alle möglichen industriellen Anwendungen. Ob leere oder volle Fässer auf Lkw gestapelt, Sand, Steine, Pulver oder Holz auf Schiffe geladen, gefördert oder geschüttet, Flüssigkeiten abgefüllt, ihr Füllstand gemessen oder Paletten, Säcke, Kartons und Fässer in Kompaktlagern vollautomatisch bedient werden sollen, SMB hat dafür die richtige Lösung. Von der Getränke- über die chemische bis zur Automobilindustrie fertigt SMB maßgeschneiderte Spezialanlagen. Für mehrere Kunden in Deutschland, darunter eine Drogeriekette in Hannover und ein Automobilhersteller in Bremen, hat SMB schon hochmoderne Hochregallager aufgebaut.

Im nigerianischen Lagos steht das größte Saftlager Afrikas – auch dies made in Quickborn. Auf elf Ebenen sind dort in einer 1500 Quadratmeter großen und 20 Meter hohen Halle bis zu 7700 Europaletten mit jeweils 1000 Litern Saft in Tetrapacks vollautomatisch eingelagert. Das Kompaktlager funktioniert so: Die Palette wird vom Lkw mit einem Gabelstapler auf das Band eines Vertikalförderers abgesetzt, von dem sie wie mit Geisterhand auf die gewünschte Ebene und von dort direkt auf jenen Platz befördert wird, der dafür vorgesehen ist. Das geschieht vollautomatisch und zeitgleich auf jeder Ebene in Sekunden.

Transport und Positionierung im Kompaktlager übernehmen Schienenfahrzeuge in einer Geschwindigkeit von vier Metern pro Sekunde, die mit einem Elektromotor angetrieben werden. Das Heben im Regallager erfolgt pneumatisch. Selbst für eine 1,5 Tonnen schwere Palette reicht so eine drei Kilowatt starke Antriebsteuerung. Andere Systeme, die selbst bis zu 15 Tonnen wiegen, brauchen dafür eine Leistung von 70 Kilowatt, erklärt Heckel. In jeder Ebene arbeitet ein Lagerwagen selbstständig, so dass der Staplerfahrer praktisch nur abladen muss. Das Lagersystem wacht automatisch über die Position der Paletten und holt sie auch wieder heraus. Die Daten sind zuvor über einen Scanner in das System eingepflegt worden, was permanente Inventur ermöglicht.

Das Kompaktlager in Afrika hat 3,5 Millionen Euro gekostet. SMB will diese Kompaktlager in der Lebensmittel- und Kühllagerindustrie vermarkten. „Überall dort, wo große Mengen (ab 3000 Stellplätzen) zu lagern sind, Platzmangel herrscht und ein hoher Umschlag (mindestens sieben Mal pro Jahr) nötig ist, ist unser System hochinteressant.“ SMB plant, baut und montiert alle Systeme selbst. Es gibt eine eigene Schlosserei, Zerspanung, Blechbearbeitung, Schweißtechnik, Montage, den Schaltschrankbau bis hin zur Steuerungstechnik. Seit 2008 gehört die aus der Hamburger Maihak AG herausgelöste Füllstands- und Leitfähigkeitsmesstechnik zur Unternehmensgruppe dazu, die Heckels Partner Hans-Heinrich Westphal unter dem Tochternamen MBA Instruments GmbH leitet. Damit kann die Leitfähigkeit hochexplosiver Stoffe wie Kerosin kontinuierlich gemessen werden, was bislang nur mit Handgeräten möglich war.