Kurz vor dem WM-Finale lädt der Hamburger Wissenschaftsjournalist Hans-Arthur Marsiske zu einem Weltraumspaziergang ein.

Wedel. „Zu Fuß zum Uranus“ lautet sein Motto an diesem Sonntag, 13. Juli, von 16 Uhr an auf dem Planetenweg in Wedel. Der 2001 eröffnete Lehrpfad an der Elbe ist behindertengerecht angelegt. Marsiske spricht über die „Verwurzelung des Menschen im Weltall und die Prägung unserer Kultur durch kosmische Rhythmen“.

Die Sonne am Wedeler Elbdeich besteht aus Leichtbeton. Die gelbe Kugel mit einem Durchmesser von 1,39 Metern entspricht der echten Sonne im Maßstab 1:1 Milliarde. Eine Million Kilometer schrumpfen auf einen Meter. Das Licht, das in der Wirklichkeit rund 300.000 Kilometer pro Sekunde schnell ist, schafft im Modell nur 30 Zentimeter pro Sekunde. Ein Fußgänger ist auf dem Pfad demnach mit drei- bis vierfacher Lichtgeschwindigkeit unterwegs.

Die Planeten sind als Halbkugeln auf Bronzetafeln befestigt und lassen sich daher auch ertasten. 60 Meter von der Sonne entfernt befindet sich der nicht einmal erbsengroße Planet Merkur, 48 Meter weiter folgt die Venus, so groß wie eine Kirsche. Nur wenig größer ist die Erde mit einem Durchmesser von 1,2 Zentimetern und einem 150-Meter-Abstand von der Sonne. In gut einer Stunde lässt sich auf dem astronomischen Weg fast das ganze Sonnensystem durchwandern. Etwa 80 solcher Lehrpfade gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der erste wurde vor 40 Jahren in der westfälischen Stadt Hagen installiert.