Konjunkturumfrage ergibt: Firmen sind gut ausgelastet, investieren aber zurückhaltend

Kreis Pinneberg. Die Wirtschaft brummt im Kreis Pinneberg. Das geht aus der Konjunkturumfrage hervor, die der Unternehmensverband Unterelbe-Westküste am Mittwoch vorgestellt hat. In dem Verband sind 400 Firmen von Sylt bis Wedel organisiert. Demnach sind die 50 Betriebe mit 7500 Mitarbeitern, die sich aus dem Kreisgebiet beteiligt haben, zurzeit zu 92 Prozent ausgelastet. Das ist einer der besten Werte des vergangenen Jahrzehnts.

Allerdings holten die Betriebe von der Westküste auf, so die Verbandsgeschäftsführer Sebastian Koch und Ken Blöcker. Die Betriebe in Steinburg und Nordfriesland hätten noch um ein bis zwei Prozentpunkte mehr zu tun. „Dafür macht sich der Fachkräftemangel im Hamburger Umland weniger stark bemerkbar als an der Nordseeküste.“

Aber auch hier setzten die Firmen zunehmend auf die Ausbildung des betrieblichen Nachwuchses. So stellen die befragten Unternehmen aus dem Kreis Pinnberg mit 158 neuen Lehrverträgen die Hälfte aller Auszubildenden im Verbandsgebiet. Und für dieses Jahr soll dieser Wert sogar auf 164 steigen.

Zurückhaltender sind die Betriebe im Kreisgebiet dagegen bei ihren Investitionen und dem Personalbestand. Drei Viertel der befragten Unternehmer hat die Investitionen zuletzt nicht erhöht oder sogar verringert. Ein Viertel plant für das kommende Halbjahr, die Investitionen einzuschränken. Die Hälfte der befragten Firmen im Kreis Pinneberg hat seit Jahresbeginn Personal abgebaut, lediglich jeder zehnte zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Für das zweite Halbjahr will aber jeder dritte Betrieb mehr Personal einstellen und die Hälfte den Bestand halten.

40 Prozent erwarten mehr Umsatz, 35 Prozent wollen mehr Leute einstellen

Denn die Aussichten scheinen ziemlich gut zu sein, was die Wirtschaftsentwicklung für das weitere Jahr 2014 angeht. 40 Prozent der Unternehmer im Kreis Pinneberg rechnen mit einem steigenden Umsatz, nur ein einziges der befragten Unternehmen geht von sinkenden Umsatzzahlen aus. Entsprechend positiv wird die allgemeine Wirtschaftslage eingeschätzt: 99 Prozent der befragten Firmen sieht sie auf gleich hohem Niveau wie jetzt oder sogar höher. Für das erste Halbjahr lag dieser Erwartungswert bei 93 Prozent.

Kritischer als die eigene und die gesamtwirtschaftliche Situation schätzen die Unternehmer dagegen die Infrastruktur ein. Nur noch jeder zwölfte Unternehmer beurteilt den Zustand der Verkehrswege positiv, beinahe zwei Drittel eher negativ. Dies liege natürlich, so die Geschäftsverführer, an dem auf Eis liegenden Bau der A20 und den befürchteten Megastaus vor dem Elbtunnel, wenn nun die A7 sechs- bis achtspurig ausgebaut wird.