Die Fahrgäste der AKN müssen sich auf Streiks einstellen.

Kreis Pinneberg. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) hat mit einem Ausstand am Freitagmorgen gedroht, wenn das Eisenbahnunternehmen nicht auf die Forderungen reagiere. Der Ausstand würde um 3.50 Uhr beginnen und bis 10 Uhr dauern. Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der AKN waren bereits am 27. März abgebrochen worden.

Die GDL will einen Flächentarifvertrag durchsetzen, der nach Angaben der Gewerkschaft für 97 Prozent der deutschen Lokführer gültig ist. „Wir schlagen einen Kompromiss nach dem anderen vor, und die AKN lässt uns mit ihrem Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen ins Leere laufen“, klagt der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Mehr als 80 Prozent der AKN-Lokführer sind bei der GDL organisiert.

Sollte die AKN bis zu diesem Donnerstag nicht antworten oder die GDL-Forderungen erneut ablehnen, komme es umgehend zum Streik, sagte Weselsky.

AKN-Sprecherin Marion Saß sagte, die GDL habe die Verhandlungen bereits nach dem zweiten Gespräch abgebrochen. Mit einer Gehaltssteigerung von 5,6 Prozent über zwei Jahre habe das Unternehmen ein sehr gutes Angebot unterbreitet.

Tarifauseinandersetzungen zwischen der GDL und der AKN hatten 2011 zu einem sechswöchigen Streik und Einschränkungen im Zugverkehr geführt. Erst die Schlichtung unter der Leitung des ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt führte zu einer Einigung.