Naturschutzgebiet im Seestermüher Deichvorland ist Rast- und Brutgebiet für Zug- und Wasservögel und beherbergt seltene Pflanzen

Seestermühe/Pinneberg. Am 27. November 2013 wurde ein Kuratorium zum Zwecke einer gemeinsamen Beobachtung und Betreuung des Naturschutzgebietes Eschschallen im Seestermüher Deichvorland gegründet. Mitglieder des Kuratoriums sind die Gemeinde Seestermühe, die Stiftung Naturschutz als Grundeigentümerin, die Integrierte Naturschutzstation Haseldorf/Landesamt für Natur Umwelt und ländliche Räume, der Landesbetrieb für Küstenschutz (LKN), der Kreis-Fachdienst Umwelt als untere Naturschutzbehörde (UNB), der Naturschutzbund als Schutzgebietsbetreuer, Nutzer des Bauernhafens, der Deichgraf und Ortsansässige.

Das Kuratorium tagt jährlich und dient dem gemeinsamen Austausch von aktuellen Informationen zu Fauna und Flora im Schutzgebiet, der Erörterung potenzieller Störungen und eventueller Gefährdungen und Abstimmungen notwendiger Deich- und Küstenschutzschutzarbeiten des LKN. Die UNB des Kreises Pinneberg hat die Geschäftsführung übernommen. Auf seiner jüngsten Sitzung hat sich das Kuratorium mit der Deichverteidigung in dem Schutzgebiet beschäftigt.

Die Eschschallen sind im April 1991 per Landesverordnung zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Die Eschschallen sind rund 360 Hektar groß. Sie liegen im Seestermüher Deichvorland, sind begrenzt durch den Landesschutzdeich im Osten, das Pinnausperrwerk im Süden, das Krückausperrwerk im Norden und im Westen durch die Tidenniedrigwasserlinie der Pagensander Nebenelbe. Früher wurden die Eschschallen landwirtschaftlich genutzt, heute entwickeln sie sich fast ohne menschliche Einflüsse.

Der Bauernhafen im Naturschutzgebiet unterliegt alten Nutzungsrechten, insgesamt 15 Bootseigner dürfen – zeitlich eingeschränkt – ihre Boote dort festmachen. Die Eschschallen bieten Zug-und Wasservögeln wichtige Rast-und Brutgebiete und den Fischen Nahrungsrundlage und Kinderstube. Das Gebiet zeichnet sich als eine Flussuferlandschaft mit einzigartigen Süßwasserwatten, seltenen Pflanzenarten, Röhrichtbeständen und Hochstaudenriedern, tidebeeinflusster Entwässerungsgräben und Gehölzbeständen aus. Durch die Tideelbe unterliegen die Eschschallen allen Naturgewalten wie Stürmen, Hochwasser und auch möglichen Klimaveränderungen wie steigenden Wasserständen. Das Naturschutzgebiet darf ohne Führung nicht betreten werden. Hunde müssen auf dem Deich grundsätzlich immer angeleint werden. Weitere Informationen zu den Eschschallen und weiteren Naturschutzgebieten sind auf der Internetseite des Kreises unter www.kreis-pinneberg.de abrufbar.