19. Juni „Bei Fracking wird den Leuten angst und bange“

Sie schreiben richtig, dass die Zulassungsbedingungen durch das Oberbergamt Clausthal über 100 Jahrer alt sind und keinerlei ökologische Aspekte beinhalten. Das ist ein Unding in der heutigen Zeit und muss schnellstens geändert werden. Ein Bundesland und die Landkreise sollten zwingend die Möglichkeit bekommen, über ihre Bodenschätze und deren Nutzung selber zu entscheiden. Für unser Land und auch die ganze Republik mit seiner hohen Bevölkerungsdichte und deren Bedürfnissen, beispielsweise reiner Luft und sauberem Wasser, verbieten sich alle Technologien, die deren Erhalt nicht sicherstellen. Das hat nichts mit Technikfeindlichkeit zu tun, sondern ist für mich eine Frage der Prioritäten.

Fracking unter Einsatz von Chemikalien, um die letzten fossilen Energiereserven aus der Erde zu quetschen, ist bei uns unsinnig und kann durch andere Maßnahmen ersetzt werden, beispielsweise durch Energieeinsparungen. Hier wären die finanziellen Mittel besser eingesetzt, statt Bohrungen niederzubringen, auch wenn bei denen angeblich nur ein geringes „Restrisiko“ besteht. Es gibt nirgends eine 100-prozentige Sicherheit, jede Technik hat Schwächen.

In Summe: Verbietet gesetzlich jegliches Fracking mit chemischen Mitteln, und das bundesweit! Eine Frage sei erlaubt: Warum ist nur Schleswig-Holstein in Berlin dagegen, was ist mit den anderen 15 Ländern? Sehen die nur den kurzfristigen Gewinn ohne Rücksicht auf ihre Bevölkerung?

Dr. Jürgen Koch, Holm

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