Die Abendblatt-Regionalredaktion traf schon vor der zweiten WM-Partie in der Wedeler Highlight Sportsbar auf Ghana

Wedel. Nach dem grandiosen Auftaktsieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Brasilien gegen Portugal waren die Tischfußball-Kicker des Abendblatt-Regionalteams natürlich in der Pflicht: Beim heimatlichen Kräftemessen gegen die Vorrundengegner des deutschen Teams kam es diesmal in der Wedeler Highlight Sportsbar zum Aufeinandertreffen mit Ghana, das sich mit einem hoffnungsvollen Nachwuchsteam präsentierte.

Mit dem 15 Jahre alten Kevin (nein, Prince ist nicht sein zweiter Vorname) Mununkum reiste ein großes Fußballtalent der C-Jugend-Mannschaft des VfL Pinneberg mit der S-Bahn an, brachte als Partner seinen ein Jahr jüngeren Kumpel Justin Osman mit.

Beide besuchen die Katholische Schule Altona, der in Ghana geborene und seit seinem dritten Lebensjahr in Deutschland lebende Kevin im neunten Jahrgang, Justin in der siebten Klasse. Mannschaftskameraden sind sie aber nicht, denn Justin schnürt für Blau-Weiß Ellas, einen ursprünglich von Griechen gegründeten multikulturellen Verein in Altona, die Buffer.

Und noch zwei weitere Fußball-Freunde hatten die Anfahrt zum Highlight nicht gescheut, um ihre Kumpel am Kicker-Tisch zu unterstützen. Ousseymou Sasse (Teutonia 05) und Kevin Assante (SC Victoria), beide ebenfalls mit ghanaischen Wurzeln, drückten kräftig die Daumen.

Das half zumindest in der zweiten Partie, die Kevin und Justin für sich entscheiden konnten, nachdem sie zum Auftakt gegen das Abendblatt-Duo verloren hatten. Vielleicht ist aber gerade dieser Spielverlauf ein gutes Omen für ihre Nationalmannschaft. Die Black Stars, wie Ghanas Elf auch genannt wird, kassierten im ersten Gruppenspiel gegen die von Jürgen Klinsmann betreute Mannschaft der USA eine 1:2-Niederlage und ist nun gegen die DFB-Auswahl in Zugzwang.

„Ghana muss mehr Druck machen, wenn es mit dem zweiten Platz in der Gruppe noch klappen soll“, fordern Kevin und Justin, die aufgrund der späten Anstoßzeit um Mitternacht (MESZ) vom ersten Auftritt der Afrikaner in Brasilien nichts zu sehen bekamen. „Wenn wir am nächsten Morgen früh zur Schule müssen, dürfen wir nachts nicht mehr fernsehen“, sagt Kevin Mununkum, der trotzdem so viele Begegnungen wie möglich live verfolgt, allerdings nur zu Hause. „Public Viewing ist nichts für mich“, sagt der 1,88 große Junge, der vor einigen Jahren per Zufall beim VfL landete. „Ein Freund hatte mich zum Probetraining mitgenommen, und seitdem spiele ich in Pinneberg.“ Dass er dafür dreimal pro Woche nach der Schule mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Training und zurück nach Altona fahren muss, stört den Schüler nicht.

So unentschieden wie das Resultat am Kickertisch (1:1) sind letztlich auch die Erwartungen der beiden Akteure an die ghanaische Nationalmannschaft im kommenden Duell mit der DFB-Auswahl am Sonnabend (Beginn: 21Uhr). Während Kevin Mununkum auf ein 2:1 für Deutschland tippt, traut Justin Osman den Ghanaern einen 1:0-Erfolg zu. Sollten die Black Stars die Vorrunde nicht überstehen, wäre das für die Jungs allerdings auch kein großes Drama. Kevin Mununkum: „Dann hoffen wir eben, dass Deutschland im Turnier weit kommt.“