Rettungswache an der Feldstraße erhält Anbau für neues Fahrzeug. Einsatzzahl ist rasant gestiegen

Quickborn. Vor 16 Jahren wäre die Quickborner Rettungswache fast geschlossen worden, weil ein Gutachten der Krankenkassen dies damals forderte. Nun wird die Wache am DRK-Heim an der Feldstraße um einen weiteren Anbau erweitert. Sebastian Rinow, stellvertretender Leiter der Rettungswache in Quickborn, feierte nun mit seinem Team Richtfest. Bürgermeister Thomas Köppl wertet die Investition als eine Bestandsgarantie für die Zukunft. „Damit dürfte der Standort auf Dauer gesichert sein. Die Notfallversorgung für unsere Bevölkerung wird dadurch wesentlich besser.“

Denn die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH), die im Auftrag der vier Kreise Pinneberg, Steinburg, Dithmarschen und Rendsburg-Eckernförde 31 Rettungswachen betreibt, hat seit einem Jahr einen zweiten Rettungs-Transportwagen an der Quickborner Wache stationiert. „Die Einsatzzahlen sind enorm gestiegen“, begründet RKiSH-Sprecher Christian Mandel das zusätzliche Fahrzeug für Quickborn. Im Jahr 2013 hätte sich die Zahl der Einsätze in Quickborn im Vergleich zu 2012 um 1000 auf 3800 erhöht. Dafür sei im Wesentlichen der demografische Wandel verantwortlich. „Die Menschen werden älter und kränker und müssen häufiger transportiert werden.“

Dass das zweite Fahrzeug bisher aus Platzgründen im Freien stand, sei nicht optimal gewesen, so Mandel. „Da sind teure Geräte und wichtige Medikamente drin.“ Außerdem wäre es bei Eis und Schnee im Winter unzumutbar, dass die Rettungsassistenten erst einmal die Scheiben freikratzen müssten, bevor sie losfahren könnten, und so wichtige Minuten verlören, um Leben zu retten. Darum sei nun für 450.000 Euro die Wache in Quickborn um eine Fahrzeughalle sowie Büro-, Ruhe- und Sanitärräume für die 18 Mitarbeiter erweitert worden. Formaler Bauherr ist der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes, der das Gebäude langfristig an die RKiSH vermietet hat. Diese betreibt auch die Wachen in Elmshorn, Pinneberg, Wedel, Uetersen, Barmstedt und Helgoland, die 2012 zusammen 53.129 Einsätze fahren mussten.

Auch CDU-Politiker Bernd Weiher freut sich über die Erweiterung. „Da können wir von Glück sagen, dass wir damals durchgehalten haben“, erinnert er sich an 1998, als parteiübergreifend der Erhalt der Wache gefordert und letztlich Kreistag und Krankenkassen überzeugt werden konnten. „Wir konnten damals das Argument widerlegen, dass im Notfall die Hilfsfrist von zwölf Minuten eingehalten werden könnte, wenn der Rettungswagen erst aus Pinneberg oder Norderstedt nach Quickborn kommen muss.“