Südholstein-Stütze und HSH-Krise verringern Gewinn der Sparkasse Wedel um zwei Millionen Euro

Wedel . Das Vertrauen in die Sparkassen steigt laut einer Forsa-Umfrage, genauso wie die Kundeneinlagen und das gesamte Geschäftsvolumen der Wedeler Stadtsparkasse im Jahr 2013 anzogen: Es könnte also alles so schön sein, wären da nicht die Beteiligungen (zum Beispiel an der HSH Nordbank) und die nötige finanzielle Stütze der ins Trudeln geratenen Nachbarsparkasse Südholstein.

Gerade letztere kostete das Wedeler Unternehmern, das 104 Mitarbeiter beschäftigt und vier Filialen betreibt, kräftig Geld. Mit einer Summe im siebenstelligen Bereich sprang man nach eigenen Angaben dem Schwesterinstitut bei. Ingesamt schmälerten die Beteiligungen und Stützen den Gewinn der Stadtsparkasse Wedel laut Vorstandschef Marc Cybulski um zwei Millionen Euro. Positiv: Das Unternehmen kann es sich leisten, schließt trotz der Hilfestellungen und Belastungen mit einem Plus von 335.000 Euro ab.

Cybulski versucht, es positiv zu sehen. „Letztlich zahlen wir in das in uns gesetzte Vertrauen ein“, sagt der Vorstandschef. Denn aus seiner Sicht wäre genau dieser geleistete Beistand im Sparkassenverbund ein Grund dafür, dass Kunden dem Geldinstitut vertrauen würden. Dass angesichts von Banken- und Eurokrisen die Risikobereitschaft der Deutschen deutlich gesunken ist, spiegele sich im Anlagenverhalten wider. Gesucht und nachgefragt sind laut Vorstandsmitglied Josef Musil sichere Kapitaleinlagen. Aufgrund der gesunkenen Zinsen würden Anleger auch den Aktienmarkt wiederentdecken.

Fonds mit einer Kapitalsicherung, bei der der Sparer eben kein Geld verlieren kann, ihn aber im besten Fall deutlich mehr Erträge als auf dem normalen Sparbuch erwarten, seien stark nachgefragt. „So einen Zuwachs habe ich noch nie erlebt. Um 250 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist hier das Volumen gestiegen“, so Musil. Auf der anderen Seite führten die niedrigen Zinsen dazu, dass allgemein weniger gespart und mehr investiert werde. Trotz dieses Trends und der niedrigen Zinsen verzeichnet die Wedeler Stadtsparkasse ein Plus von 4,5 Prozent bei den Kundeneinlagen auf damit 337,5 Millionen Euro. „Wenn das Zinsniveau so bleibt, laufen wir auf eine Entwertung des Vermögens hinaus, und das trifft besonders die kleinen Sparer, die eben nicht ihr Geld in Immobilien anlegen können“, warnt Cybulski. Die Stadtsparkasse habe sich bewusst auch auf diese Kunden eingestellt und versuche ihnen Alternativen eben auch mit den Kapitalsicherungsfonds aufzuzeigen.

Auch auf eine andere Entwicklung hat sich die Stadtsparkasse eingestellt: Aufgrund der finanziell angespannten Haushaltslage Wedels und den dadurch unter anderem fehlenden Mitteln im sozialen Bereich intensiviert das Unternehmen seine Anstrengungen, unterstützt bewusst soziale Projekte. 117.400 Euro gab die Stadtsparkasse Wedel 2013 für Spenden und Sponsoring aus. Im Vergleich dazu: 2007 waren es noch 19.000 Euro. „Wenn es uns gut geht, soll es auch der Gemeinschaft in Wedel gut gehen“, so Cybulski, der davon ausgeht, dass ihm die Bilanz 2014 nicht wieder verhagelt wird.