Vorschlag der SPD zu einer fünften Autobahnzufahrt wecke nur Begehrlichkeiten bei Firmen

Rellingen. Die Idee der Rellinger SPD, eine Umgehungsstraße zur Entlastung des Ortskernes zu bauen, stößt auch bei den Grünen auf Widerstand. Die SPD hatte angeregt, zwischen Tangstedter Straße und Ellerbeker Weg eine Entlastungsstraße mit Autobahnzufahrt zu bauen. Damit stößt sie bei vielen Anwohnern auf massiven Widerstand. Die verteilten unter anderem Flugblätter an 550 Haushalte in Rellingen und Pinneberg und riefen zum Protest auf.

„Ich habe den Eindruck, die Idee wurde ohne Kenntnis der Ortshistorie und ohne Blick in den Landschaftsrahmenplan in den Raum gestellt“, sagt Achim Diekmann, stellvertretender Grünen-Fraktionschef im Gemeinderat und Mitglied im Verkehrsausschuss. Die Straße würde mitten durch die Pinnauniederung führen und Grüngebiete zerstückeln. Er rät von einem derart gewaltigen Eingriff in die Natur ab.

Diekmann betont, dass die Gemeinde mit 13.500 Bürgern über vier Autobahn-Anschlussstellen verfügt, eine fünfte würde in keinem Verhältnis zur Größe Rellingens stehen. Zudem könne sie Begehrlichkeiten bei Unternehmen wecken, sich um die neue Anschlussstelle herum anzusiedeln. Die Grünen hätten seinerzeit der Ausweisung des Gewerbegebiets an der Tangstedter Chaussee nur zugestimmt, um den Natursteinvertrieb Nord aus der Gärtnerstraße wegzuholen und Anwohner vor Lärm zu schützen. Da sich die Firma aber gegen einen Umzug entschieden habe, bestehe keine Notwendigkeit mehr für das Gewerbegebiet.

Diekmann appelliert an die Wirtschaftsförderer, sich mehr für die Neunutzung von Flächen einzusetzen und Leerstand zu vermeiden. Grünen-Fraktionschef Konrad Wolf ergänzt: „Mehr Straßen bringen keine Entlastung, sondern lediglich mehr Verkehr.“