Uetersener Schüler werden Landessieger bei Plakatwettbewerb. Höchststand bei Alkoholmissbrauch durch Jugendliche

Kreis Pinneberg. Jährlich landen mehr als 26.000 Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung in einem deutschen Krankenhaus. Viele Jungen und Mädchen kennen bei Bier, Schnaps und Mischgetränken keine Grenzen. Diesem Problem soll mit der Präventionskampagne „Bunt statt Blau“ der DAK-Gesundheit entgegengewirkt werden.

Zum fünften Mal suchte die Krankenkasse im Schuljahr 2013/2014 Bilder mit klaren und vor allen Dingen bunten Botschaften gegen das Komasaufen. Mehr als 10.000 Jugendliche beteiligten sich in diesem Jahr an der Aktion und schickten ihre Plakate gegen Komasaufen ein. Jetzt steht fest: Die Landessieger für Schleswig-Holstein kommen aus dem Kreis Pinneberg.

Zwei weitere Uetersener Schüler belegen landesweit den neunten Platz

Die Uetersener Schüler Kerstin Timm, 14, und Nico Voß, 15, von der Rosenstadtschule gestalteten im Wahlpflichtkursus von Lehrerin Gundula Bode das Siegerplakat. „Etwa 1500 Einsendungen gingen aus ganz Schleswig-Holstein bei uns ein“, sagt Thomas Ehlert, Leiter der DAK-Gesundheit im Kreis Pinneberg. Zwei weitere Schülerinnen der Uetersener Rosenstadtschule schafften es mit ihrem Plakat ebenfalls in die Top-Ten der Jury. Klara Beilfuß und Freya Kirchner belegten mit ihrem Entwurf den neunten Platz in Schleswig-Holstein.

Das Siegerplakat von Kerstin und Nico zeigt viele bunte, tanzende Personen auf der einen und eine blaue Gestalt, die mit einer Flasche in der Hand am Boden liegt, auf der anderen Seite. Eine Figur hilft der am Boden liegenden beim Aufstehen. Das Plakat ist mit den Worten „Gemeinsam sind wir stark!!!“ überschrieben. „Wir wollten einen Vergleich zwischen der bunten Seite ohne Alkohol und der blauen Seite mit Alkohol darstellen“, so die beiden Sieger. „Erst wollten wir es getrennt machen, dann fanden wir die Idee besser, wenn wir alles zusammenfügen.“ Die Schüler erhielten von DAK-Leiter Thomas Ehlert einen Scheck über 300 Euro und haben es mit ihrem Entwurf in den Bundesentscheid geschafft.

Die Schülerinnen und Schüler der Rosenstadtschule hatten ihre Plakate jeweils in Zweierteams im Kunstkursus von Gundula Bode entworfen und erarbeitet. „Die Bilder der jungen Künstler zeigen nicht nur die Gefahren von Alkoholmissbrauch auf, sondern auch Auswege und Hilfe. Das ist das Besondere dieser Präventionskampagne“, sagte Ehlert bei der Preisvergabe.

Bundesweit nimmt die Zahl der Jugendlichen, die mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus kommen, zu. 2012 waren es mehr als 26.000 Fälle, 863 davon in Schleswig-Holstein. 92 Mal wurden Jugendliche im Kreis Pinneberg nach übermäßigem Alkoholkonsum ins Krankenhaus gebracht. In zwölf Fällen waren die Betroffenen erst zwischen zehn und 14 Jahre alt. „Das ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs“, sagt Ehlert. „Oft werden solche Fälle auch von den Familien abgedeckt, deshalb ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist.“

Unter dem Motto „Kreativ gegen Komasaufen“ beteiligte sich die Krankenkasse an der bundesweiten Kampagne gegen den zunehmenden Alkoholmissbrauch von Kindern und Jugendlichen. Im Kreis Pinneberg wurde die Aktion durch einen Plakatwettbewerb für Schulen begleitet. In den vergangenen fünf Jahren seit dem Start der Aktion „Bunt statt Blau“ nahmen bereits mehr als 60.000 Schülerinnen und Schüler im Alter von zwölf bis 17 Jahren an dem Wettbewerb teil.

Die Aktion ist Teil der Präventionskampagne „Aktion Glasklar“, die Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen thematisiert und darüber aufklären soll. Bei „Bunt statt Blau“ sollen Jugendliche mit Buntstift, Pinsel, Foto oder Computergrafik Plakate gestalten und so Farbe gegen das Komasaufen bekennen. Auch im kommenden Jahr soll die Aktion wieder stattfinden. Wer mitmachen möchte, kann seinen Entwurf noch bis zum 31. März 2015 bei der DAK-Gesundheit einsenden.