Jeder vierte Auszubildende bricht seine Lehre ab. Woran liegt das?

Viele junge Menschen werfen das Handtuch, weil sie den komplexen Anforderungen in Theorie und Praxis nicht gewachsen sind. Laut Deutschem Gewerkschaftsbund ist aber die Abbrecherquote besonders in den Branchen hoch, die seit Jahren auch einen konstant hohen Anteil an unbesetzten Ausbildungsplätzen haben, beispielsweise im Handel, in Bäckereien, in der Lagerlogistik oder Friseursalons.

Zum einen wird den Berufsanwärtern der Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber der gleichen Branche leicht gemacht. Die Konkurrenz ist groß. Wer seine Ausbildung abbricht, findet schnell eine andere Stelle. Zum anderen könnten unattraktive Arbeitsbedingungen wie Überstunden ohne Ausgleich oder ausbildungsferne Tätigkeiten schuld daran sein, dass Auszubildende schneller hinschmeißen.

So oder so, die hohen Abbrecherzahlen sind ein Problem. Die jungen Menschen drohen in die Arbeitslosigkeit abzurutschen und so der Gesellschaft finanziell dauerhaft zur Last zu fallen. Betrieben fehlen zudem zunehmend adäquate Fachkräfte.

Ausbildungsbegleitende Hilfen können helfen, dass Auszubildende und Betriebe den Weg gemeinsam bis zum Ende gehen. Das entbindet junge Berufseinsteiger jedoch nicht vom selbstverantwortlichen Handeln. Jugendliche sollten sich vorher über ihre Ausbildung informieren, denn viele haben einfach falsche Vorstellungen. Praktika im Vorfeld können Klarheit schaffen.