Deutsche Bahn will künftig auf Hinweise auf durchfahrende Züge verzichten

Elmshorn. Wenn ein Zug durch einen Bahnhof rauscht, gibt es für die Menschen auf dem Bahnsteig bislang aus Sicherheitsgründen eine Durchsage. Doch nun will die Bahn die Ansagen reduzieren. Diese Ankündigung hat wiederum den Kreis-Pinneberger SPD-Bundestagsabgeordneten Ernst Dieter Rossmann (SPD) auf den Plan gerufen. Der Politiker hat die Bahn nach eigenen Angaben um Auskunft gebeten, welche Stationen im Kreis Pinneberg von der Maßnahme betroffen sind. Er halte die Warn-Durchsagen für die Sicherheit auf den Bahnsteigen für ein wichtiges Element, auf das nicht so einfach verzichtet werden könne, sagt Rossmann.

Die Deutsche Bahn AG hatte angekündigt, von Dienstag, 17. Juni, an aus Lärmschutzgründen an vielen Bahnhöfen auf die Hinweise zu verzichten – eine Begründung, die Rossmann nicht gelten lässt. „Jeder, der einmal versucht hat, während einer durchfahrenden Fernbahn oder gar eines passierendes Güterzuges eine Durchsage zu verstehen, weiß den Geräuschpegel des Warnhinweises einzuschätzen. Der Lärmschutz ist hier doch nur ein Scheinargument.“, argumentiert der Abgeordnete.

Die Vermutung von Kritikern, die Maßnahme habe finanzielle Gründe, wolle er sich nicht zu eigen machen. „Das ist Spekulation. Wenn es allerdings stimmen sollte, dass hier auf Sicherheit verzichtet wird, um Geld zu sparen, wäre das für die DB AG ein Grund mehr, diese Entscheidung unbedingt noch einmal zu überdenken.“ Sehbehinderte und Kinder würden durch eine Anzeige im Bahnsteigdisplay nicht erreicht. Zudem sei der Luftzug eines durchfahrenden Zuges auf für Gehbehinderte nicht ungefährlich.