Drei Täter aus dem Kreis Pinneberg sollen illegale Arbeitskräfte eingeschleust und ausgebeutet haben

Kreis Pinneberg. Zeitgleich stürmten 100 Einsatzkräfte von Bundespolizei, Zoll und Landespolizei sieben Objekte in Rellingen, Horst/Elmshorn, Elmshorn und Tornesch. Bei der Großrazzia wurden zwei Deutsch-Albaner und ein Albaner im Alter von 35 beziehungsweise 39 Jahren vorläufig festgenommen. Sie stehen unter Verdacht, mehrere Ausländer aus Asien illegal nach Deutschland eingeschleust und hier für einen Hungerlohn beschäftigt zu haben.

„Wir ermitteln gegen die Verdächtigen wegen Menschenhandels zur Ausbeutung der Arbeitskraft und dem gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusen von Ausländern“, bestätigt Matthias Menge, Sprecher der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt. Seine Behörde sei im Auftrag der Staatsanwaltschaft Itzehoe federführend in dem Verfahren tätig. „Wir gehen davon aus, dass die Beschuldigten über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren dieses Geschäft betrieben haben“, so Menge weiter. Dem Trio soll ein Restaurant in Horst/Elmshorn gehören, in dessen Küche die illegalen Arbeitskräfte tätig waren. Sie kamen offenbar mit Hilfe von gefälschten Papieren nach Deutschland beziehungsweise reisten in Drittländer und wurden von dort über die Grenze geschmuggelt.

Menge spricht von „harten Arbeitsbedingungen und zu geringer Entlohnung ohne Anspruch auf Urlaub“. Die Personen hätten keine Arbeitserlaubnis gehabt, für sie seien keine Sozialversicherungsbeiträge abgeführt worden. Menge: „Wir gehen von einem hohen Schaden aus.“ Bei der Durchsuchung des Restaurants stießen die Beamten auf sechs Mitarbeiter, deren Aufenthaltsstatus und Beschäftigungsverhältnis überprüft wurden.

Auch ein Hotel in Elmshorn wurde durchsucht, in dem die Beschäftigten untergebracht waren. Weitere durchsuchte Objekte in Rellingen und Tornesch betrafen Wohnungen und Geschäftsräume der Beschuldigten. Insgesamt stellten die Beamten sieben Objekte auf den Kopf.

„Wir haben umfangreiches Beweismaterial sichergestellt“, so der Polizeisprecher weiter. Dabei handele es sich unter anderem um Geschäftsunterlagen sowie Mobiltelefone. Ein Mann wurde aufgrund eines bestehenden Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Magdeburg verhaftet. Nach Zahlung einer geforderten Sicherheitsleistung kam er wieder auf freien Fuß. Auch die drei Hauptbeschuldigten wurden nach der Vernehmung nach Hause entlassen. „Haftgründe lagen keine vor“, erläutert Menge. Die Ermittlungen der Bundespolizei in dieser Sache seien noch nicht abgeschlossen.