Rellingen: Bauarbeiten im Bereich Taubenstraße sind gerade beendet, jetzt wird erneut gebaggert

Rellingen. Gibt es im Rellinger Rathaus Abstimmungspannen bei Straßenbauvorhaben zwischen der Gemeinde und anderen beteiligten Unternehmen? Das fragen sich einige Anwohner der Taubenstraße. Erst Mitte März hatte der Bauhof damit begonnen, entlang des gepflasterten Gehwegs junge Linden zu setzen und Beete zu bepflanzen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch Gehwegsteine und -platten begradigt. Ein paar Wochen später, nämlich seit Ende Mai, werden nun im Bereich Taubenstraße, Fasanenstraße, Drosselstraße erneut die Fußwege aufgerissen, um dort die Kabel für das Breitbandnetz der wilhelm.tel GmbH zu verlegen.

Das Norderstedter Unternehmen ist Partner Rellingens bei der Versorgung der Bürger mit dem schnellen Internet. Das Glasfasernetz wird bei entsprechender Nachfrage der Bürger und Unternehmen abschnittsweise im gesamten Gemeindegebiet verlegt. Rellingen investiert bis zu elf Millionen Euro in den Netzausbau. Das Kabelsystem wird dann für 25 Jahre an den Betreiber wilhelm.tel verpachtet.

Während es dem legendären Wilhelm Tell gelang, zielgenau seinem Sohn einen Apfel vom Kopf zu schießen, ist die Terminkoordinierung zwischen Rellingen und dem Netzbetreiber bei den Erdarbeiten in der Taubenstraße beileibe kein Volltreffer. „Das kommt immer wieder mal vor”, bedauert Rellingens Bauamtsleiter Tom Rasmussen. Nach seinen Recherchen hat der Bauhof mit den Pflanzarbeiten am 17. März angefangen. Damals war der Auftrag für die Kabelverlegung allerdings noch nicht vergeben. Arne Mietzner, Planungschef bei wilhelm.tel, entsinnt sich, dass „Anfang April" der Auftrag an die ausführende Tiefbaufirma Alkan aus Berlin herausgegangen sei. Die Auftragsvergabe umfasse allerdings ein aus mehreren Straßen bestehendes Anschlussgebiet im sogenannten Cluster 1, zu dem auch die Taubenstraße gehöre.

Anwohner Wolfgang Jürgens stören weniger die Abstimmungspannen als die Sorge um eine angemessene Bezahlung der Mitarbeiter des Bauunternehmens. Von Dumpinglöhnen kann laut Mietzner keine Rede sein. Bei der Vergabe der Aufträge werde strikt auf Tariftreue geachtet. Demnach hätten sich die Firmen an die Tarifvorgaben in der Branche zu halten, sagt der Planungsleiter von wilhelm.tel.