Gericht verurteilt ehemaligen Geschäftsführer wegen Untreue und Betrug zu Bewährungsstrafe

Pinneberg/Itzehoe. Alexander Schlick, der ehemalige Geschäftsführer der Pinneberger Regio Kliniken, ist nach stundenlanger Verhandlung vom Amtsgericht Itzehoe wegen Betrugs und Untreue zu einer Freiheitsstrafe von elf Monaten und zwei Wochen verurteilt worden. Die Strafe setzte das Schöffengericht in Wirtschaftsstrafsachen unter Leitung von Richterin Katja Komposch zur Bewährung aus. Das Strafmaß erging nach Mitteilung der Pressestelle des Gerichtsbezirks im Rahmen einer Verständigung zwischen Kammer, Staatsanwaltschaft und Verteidigung.

Schlick soll im Mai 2007 bei einer Firma, die ihm aufgrund der Anmietung seines Privathauses in Rheinland-Pfalz Geld schuldete, Klinik-Mobiliar wie Betten, Matratzen und Rollstühle im Wert von mehr als 100.000 Euro gekauft haben, die für den damals noch kreiseigenen Krankenhaus-Betrieb allerdings nicht zu verwenden waren. Mehr als 36.000 Euro der fälligen Summe ließ sich Schlick vom Buchhalter der Regio-Kliniken in bar auszahlen, 66.000 Euro gingen an die Firma aus Rheinland-Pfalz.

Schlick, der inzwischen seinen Namen geändert hat, wollte die Verfehlung vor Gericht zunächst nicht einräumen. Nachdem ihm der damalige Hauptbuchhalter der Kliniken in der Verhandlung schwer belastet hatte, änderte er schließlich seine Strategie und legte doch ein Geständnis ab. Zuvor hatten sich alle Verfahrensbeteiligten in einer Prozesspause auf einen Strafrahmen geeinigt.

Gegen den weiteren Angeklagten, einen Vertreter der betroffenen Firma aus Rheinland-Pfalz, ist das Verfahren abgetrennt worden. Er muss sich bei einer weiteren Verhandlung vor Gericht verantworten.