Themen in dieser Ausgabe: Walnussbaum, Stachelbeere und ihre seltsamen Blüten

Renate Bollow möchte wissen, warum die männlichen Blütenstände ihres Walnussbaumes im zweiten Jahr in Folge bereits Anfang Mai braun am Boden lagen, obwohl es dem Baum offenkundig an nichts fehlt.

„Die männlichen Blütenstände sind schlaff hängende, reichblütige Kätzchen an den vorjährigen Zweigen“, erläutert Uwe Thomsen. „In der Reifezeit der Kätzchen sind diese grün und produzieren über ihre Staubblätter unendlich viele Pollen. Diese bestäuben dann die zur gleichen Zeit offenen weiblichen Blütenstände, welche sich in aufrechten Ähren am diesjährigen Trieb entwickelt haben (Blütezeit Ende April/Anfang Mai, Blütezeit hier vor Blattaustrieb).

Die Bestäubungs- beziehungsweise Befruchtungszeit ist eine eher kurze, bei normalem Verlauf circa acht Tage. Die männlichen Kätzchen fallen dann, dunkel gefärbt, zu Boden. Bei Spätfrösten verkürzt sich die Befruchtungszeit wesentlich. Die Blütenkätzchen werden durch Frosteinwirkung zerstört, werden braun/schwarz und abgeworfen.

Der Walnussbaum gehört bei uns zu jenen Gehölzen, welche hier sehr spät austreiben. Bei eintretenden Spätfrösten (nicht ungewöhnlich) sind dann alle eben aufgebrochenen Knospen mit den frisch entfalteten Blüten und Blättern (etwas später) äußerst empfindlich. Die Blüten werden zerstört und die Ränder der Blätter werden schwarz. Der Baum kann hiermit leben, sicherlich erleidet er hierdurch eine Schwächung und auch die Ernte wird stark dezimiert oder fällt ganz aus.“

Jürgen Krause fragt sich, wie es kommt, dass eine vor drei Jahren neu gepflanzte Stachelbeere jedes Jahr einen guten Blütenstand hat, aber danach nicht mal eine Handvoll Früchte trägt.

„Dass Stachelbeeren keine oder nur wenige Früchte tragen, kann mehrere Gründe haben“, sagt Dirk Kleinwort. Eine Möglichkeit sei, dass die Blüte verfroren ist. „Dann hat man eine schöne Blüte, aber keinen Fruchtansatz“, beschreibt Kleinwort das Problem.

Ebenfalls denkbar ist nach Meinung des Experten ein leichter Fruchtsatz, der dann verrieselt. „Dann fällt der Fruchtansatz“, erklärt Kleinwort. Bei der Suche nach der Ursache sollte man seinen Angaben zufolge außerdem prüfen, ob die Pflanze von starkem Fruchtmehltau befallen ist. Dies sei optisch erkennbar.