Nach Tragödie im Seniorenheim spricht Schenefelds Bürgermeisterin Feuerwehrleuten Trost aus

Schenefeld. Bei der Übergabe des neuen Wagens für die Freiwillige Feuerwehr Schenefeld am Montagabend flossen Tränen. Allerdings waren es keine Freudentränen. Zu tief sitzt bei manchem Helfer noch der Schock. Bei einem Feuer im Dachstuhl eines Seniorenheims mussten am Freitag drei Frauen im Alter von 62, 72 und 80 Jahren ihr Leben lassen. Für sie kam jede Hilfe zu spät. „Niemand kann erahnen, was Sie erlebt und gesehen haben“, sagte Bürgermeisterin Christiane Küchenhof nach einer Schweigeminute in Gedenken an die Verstorbenen. Das rief augenscheinlich Erinnerungen in einigen der freiwilligen Helfern hervor, ihnen liefen Tränen übers Gesicht.

Unter den Einsatzkräften, die mit als erste bei dem schweren Brand vor Ort waren, seien auch sehr junge Kameraden gewesen, so Pressesprecher Helge Kudenholdt. Hinzu kommt, dass die Einsatzkräfte, die auch die Leichen bergen mussten, bislang wenig Zeit hatten, das Erlebte zu verarbeiten. Dafür stehen ihnen Experten zur Seite. Die Notfallseelsorger des Kriseninterventionsteams waren bereits am Freitag vor Ort.

Auch die Zusammenkunft am Montagabend wurde von den vielen anwesenden Kameraden für Gespräche genutzt, um das Geschehene und Erlebte gemeinsam zu verarbeiten. Bürgermeisterin Christiane Küchenhof appellierte an die Helfer: „Sie sollten bei aller Trauer um die Menschen, die nicht gerettet werden konnten, nicht vergessen, dass Sie Leben gerettet haben.“

Denn mit Hilfe der Drehleiter brachten die Mitglieder der Feuerwehr unter anderem drei Senioren vor den Flammen in Sicherheit. Allerdings nutzten sie dafür noch den 21 Jahre alten Wagen, der jetzt ausrangiert wird. Das neue, 580.000 Euro teure Drehleiterfahrzeug stand zwar schon zur Verfügung, allerdings sind noch nicht alle Mitglieder der Wehr im Umgang mit dem Wagen geschult worden.

Mit dem können unter anderem jetzt vier statt wie bisher drei Menschen gleichzeitig aus Etagenwohnungen gerettet werden. Ebenso ist sie geeignet, um schwere Menschen mit mehr als 130 Kilogramm Körpergewicht zu retten, für die bisher extra der Kranwagen des THW aus Pinneberg angefordert werden musste.