Der Tod von zwei Anglern auf der Elbe vor Wedel bleibt weiterhin mysteriös.

Wedel. Die Wasserschutzpolizei Hamburg hat die Ermittlungen zu dem Vorfall, der sich am Sonntag gegen 17.30 Uhr ereignet hat, inzwischen an die Kriminalpolizei in Pinneberg abgegeben. „Wir gehen nach derzeitigem Stand von einem tragischen Unglücksfall aus“, sagt Sandra Mohr, Sprecherin der Polizeidirektion Bad Segeberg.

Die 24 und 28 Jahre alten Männer, die aus Wedel beziehungsweise Hetlingen stammen, waren vom Hamburger Yachthafen aus mit ihrem Motorboot mit Außenborder zum Angelausflug gestartet. Wenige Meter vor der Hafeneinfahrt beobachteten Augenzeugen, wie die beiden Männer plötzlich ins Wasser stürzten. Warum, ist allerdings völlig unklar.

Erste Vermutungen, dass ein größeres Schiff vorbeigefahren und dessen Wellenschlag das Anglerboot aus dem Gleichgewicht gebracht haben könnte, bestätigten sich nicht. Die Wasserschutzpolizei hat die Radaraufnahmen ausgewertet. Das Ergebnis belegt, dass sich kein größeres Schiff in der Nähe befand. „Wir werden jetzt durch Befragungen der Augenzeugen versuchen, die Ursache zu ermitteln“, so Mohr weiter. Die Ermittler werden sich auch die Obduktionsergebnisse der Rechtsmedizin genau ansehen und den technischen Zustand des Anglerbootes überprüfen. Auch die Schiffstheorie solle nochmals geprüft werden, so Mohr. „Wir ermitteln ergebnisoffen.“

Die beiden Männer waren dreieinhalb Stunden nach ihrem Sturz ins Wasser leblos am Grund der Elbe entdeckt worden. Vorausgegangen war ein Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und DLRG mit mehr als 100 Helfern. Benjamin U., 28, und Torben G., 24, waren erfahrene Angler und kannten sich auch mit Booten genau aus. Beide trugen keine Schwimmwesten. Rätselhaft bleibt auch, warum sie sich nicht wenigstens für einige Zeit über Wasser halten konnten – die ersten Helfer waren schnell vor Ort. Vermutungen, wonach die Männer Anglerhosen trugen und diese sie in die Tiefe zogen, wollte die Polizei nicht kommentieren.