Täter gilt laut Gutachten als schuldunfähig und sitzt in der Landesklinik Neustadt

Wedel/Itzehoe. Nach einer Messerattacke in einem Wedeler Discountmarkt muss sich seit Montag ein 34 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Itzehoe verantworten. Seit der Bluttat, die sich am 11. Dezember vorigen Jahres ereignet hatte, sitzt der Täter in der Landesklinik Neustadt in Schleswig-Holstein. Er ist laut einem Gutachten schuldunfähig, kann also das Unrecht der von ihm begangenen Tat nicht erkennen.

Daher hat die Staatsanwaltschaft Itzehoe kein Strafverfahren wegen versuchten Totschlags eingeleitet, sondern betreibt gegen den türkischstämmigen Mann ein so genanntes Sicherungsverfahren. Sie hält den 34-Jährigen für weiterhin gefährlich und betreibt seine dauerhafte Einweisung in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung. Darüber muss das Landgericht befinden, das jetzt an zwei weiteren Prozesstagen das Opfer der Bluttat, diverse Zeugen, einen Rechtsmediziner zur Schwere der Verletzungen sowie einen Psychiater zur geistigen Verfassung des Täters hören wird.

Der Vorfall hatte sich gegen 17.30 Uhr im Lidl-Markt an der Rissener Straße abgespielt. Der Täter hatte offenbar eine junge Frau vor den Augen ihres Freundes angemacht. Als der 20-Jährige eingriff, stach ihm der 34-Jährige ein Messer in den Oberkörper. Das Opfer war nicht ansprechbar und musste notoperiert werden, es bestand kurzzeitig Lebensgefahr. Die Kammer hat für den 24. Juni und den 7. Juli weitere Prozesstage angesetzt.