Wegen sexuellen Missbrauchs seiner Tochter hat das Landgericht Itzehoe am Montagnachmittag einen 47 Jahre alten Mann aus Pinneberg zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.

Pinneberg. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass sich der Tischler zwischen 2006 und 2009 in 20 Fällen an seiner Tochter vergangen hat. Das betroffene Mädchen war zum Zeitpunkt der ersten dem Pinneberger vorgeworfenen Tat zwölf Jahre alt. In einem weiteren angeklagten Fall, in dem eine Freundin der Tochter betroffen gewesen sein soll, sprach die Kammer den Mann frei.

Der 47-Jährige, der in Untersuchungshaft sitzt, hatte die Vorwürfe bestritten. Die Beschuldigungen habe seine Tochter nach einem Streit um Schulabschluss und Taschengeld erfunden, sagte der Angeklagte am ersten von drei Prozesstagen. Als das Mädchen ankündigte, es werde das Abitur „schmeißen“ und die Schule verlassen, habe er gedroht, es könne dann zu ihrem Freund ziehen. „Wir werden schon sehen, wer zuerst die Wohnung verlassen muss“, soll der Teenager geantwortet haben. Tatsächlich habe seine Ehefrau ihn anschließend auf die Straße gesetzt. Sie habe ihn als Pädophilen beschimpft und ihm empfohlen, sich aufzuhängen. „Wenn ich es nicht selbst schaffe, würde man mir schon helfen“, habe sie ihm mit auf den Weg gegeben. Warum andere Familienangehörige ihm ähnliche Vorwürfe machen, wisse er nicht, antwortete er auf die Frage der Vorsitzenden Richterin.

Die Befragung der beiden Mädchen fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Während die Kammer der Tochter des Angeklagten Glauben schenkte, stufte sie die Aussagen des anderen Mädchens als weniger glaubwürdig ein. Der Haftbefehl gegen den Angeklagten bleibt in Kraft. Er wurde zudem zu einer Schmerzensgeldzahlung an seine Tochter in Höhe von 10.000 Euro verurteilt.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Verteidiger des Angeklagten hatte einen Freispruch gefordert und wird wohl beim Bundesgerichtshof Revision einlegen. Das Gericht entsprach mit seinem Urteil der Forderung der Staatsanwaltschaft.