IT-Experten bescheinigen Uetersen sehr gutes Netz. CDU wirft Andrea Hansen Falschinformation vor

Uetersen. Die Internetversorgung in Uetersen ist Wahlkampfthema. Und nach Aussage von Bürgermeisterin Andrea Hansen ist sie alles andere als schlecht. Die Rosenstadt verfüge sogar über ein exzellentes Telekommunikationsnetz. Das hätten IT-Experten der schleswig-holsteinischen Landesregierung und des Breitbandkompetenzzentrums der Stadt mitgeteilt. Die CDU sieht das anders.

In den vergangenen Wochen hatte die Union eine Breitband-Initiative für Uetersen gestartet, weil die Partei überzeugt ist, dass das Netz dringend verbessert werden müsse, um dem Handel eine gute Infrastruktur zu bieten. „In Uetersen kann man gut leben und arbeiten und auch schnell surfen“, meint dagegen Hansen. Die Vertreter des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie und des Breitbandkompetenzzentrums hätten der Stadt einen ‚privilegierten Status’ attestiert. Dass bedeute, dass in der Stadt bereits zu 85 Prozent schnelle Internetverbindungen vorhanden sind. „Damit stehen wir besser da als andere Kommunen. Das ist ein echter Standortvorteil, den wir gerne auch gemeinsam hervorheben sollten“, so Hansen.

Uetersen könne den Kieler Analysen zufolge mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s in weiten Teilen der Stadt punkten. Diese positive Nachricht habe aber auch negative Folgen: „Diese privilegierte Situation schließt die Möglichkeit unserer Kommune zu weiteren Investitionen aus Haushaltsmitteln aus“, erklärt Hansen. Die hohe Netzqualität erlaube aber bereits jetzt einen schnellen Datentransfer. Das sei gut für die Firmen und die Bürger. „Ich habe den Bauausschuss über den Sachstand unterrichtet. Jetzt können wir auf der Basis solider Fakten die Ergebnisse des Markterkundungsverfahrens zum Breitbandausbau würdigen und mit den Netzbetreibern klären, welche zusätzlichen Maßnahmen noch machbar sind“, sagt Hansen.

Die CDU teilt Hansens Einschätzung nicht und ist vom Vorstoß der Bürgermeisterin verwundert, denn eigentlich sollte erst im Bauausschuss über die Ergebnisse des Markterkundungsverfahrens diskutiert werden. „Die Auffassung von Frau Hansen, man könne in Uetersen schnell surfen, teilen wir überhaupt nicht, diese Aussage ist schlichtweg falsch. Wäre dies der Fall, hätte kein Markterkundungsverfahren durchgeführt werden müssen“, erklärt CDU-Fraktionschef Andreas Stief. Gespräche mit Bürgern hätten bestätigt, dass es akuten Handlungsbedarf gebe. Wenn von einer flachen Erwartungshaltung ausgegangen werde, dann könne eine gute, schnelle Internetanbindung in die Ergebnisse der IT-Experten hineininterpretiert werden.