Von den Schülern lernen

28. Mai „Quickborn hat ein Platz-Problem“

Die Überschrift bringt es treffend auf den Punkt. Denn die Stadt Quickborn hat schon deshalb ein Problem, indem sie ihren Platz nicht mehr nach einer Person wie Paul Warnecke benennt, da die Löschung eines Vorbildes aus dem Alltag, das sich mutig einer kulturlosen Gewaltherrschaft widersetzte, ebenfalls von mangelndem Demokratie- und Geschichtsbewusstsein zeugt. Ganz unabhängig von der Frage, wie man das betroffene Areal nun künftig nennt.

Weswegen es hier nicht um eine „reine Formalie" geht, sondern vor allem darum, ob beziehungsweise wie man sich der Vergangenheit stellt. Wobei die örtliche CDU samt der FDP sehr viel von den Schülern und der Stolperstein-Aktion lernen kann!

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Beschluss akzeptieren

Seit 34 Jahren wohne ich gegenüber der kleinen Grünfläche, die von den Quickbornern, seitdem ich dort lebe, „Birkenwäldchen“ genannt wird. Nun sollte sie in „Paul-Warnecke-Platz“ umbenannt werden. Zu Ehren eines jungen Kommunisten, der 1933, soweit bekannt unbewaffnet, auf der Flucht von SA-Männern, von hinten erschossen wurde.

Die Aufarbeitung dieses Falles und der daraus resultierende Antrag zur Umbenennung, welcher 1946 bereits beschlossen, aber nicht umgesetzt wurde, sind ehrenwert und richtig. Der Antrag zur Umbenennung wurde von der Mehrheit des Rates abgelehnt. Stattdessen votierte sie für die Aufhebung des 1946 gefassten Beschlusses und für die Aufstellung einer Gedenktafel. Dieser Beschluss ist zu akzeptieren.

Die jetzt aufkommende Frage, ob der Platz denn jetzt wieder so heißt wie 1933 von den Nazis beschlossen, ist unwürdig und wird weder der Sache noch der ermordeten Person gerecht. Stattdessen sollte die Politik sich darum bemühen, diesem Ort schnellstens den Namen „Birkenwäldchen“ zu geben.

Knud Hansen, Quickborn

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