In dieser Woche werden erste Teile des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums abgerissen und die Baugrube ausgehoben

Halstenbek. Das Bauschild steht, an diesem Montag rücken die Bagger an: Der Neubau des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums in Halstenbek nimmt Fahrt auf. Zunächst erfolgt ein Teilabriss des alten Schulgebäudes. Parallel wird die Baugrube für den 21 Millionen Euro teuren Neubau ausgehoben, der auf der bisherigen Parkfläche der Lehreinrichtung am Bickbargen entsteht. Vertragspartner der Gemeinde ist der Hochtief-Konzern, mit dem ein Projekt in Public-Private-Partnership (PPP) vereinbart wurde.

Am Rande der neuen, provisorischen Parkplätze stehen mehrere Container. Sie sind Sitz der Bauleitung. Von dort aus koordiniert Diplom-Ingenieurin Fruzsina Ascherl das Geschehen auf der Großbaustelle. „Wir liegen voll im Zeitplan“, sagt sie. An diesem Montag rückt ein 40 Tonnen schwerer Baukran an, der für die Abrissarbeiten am Altgebäude benötigt wird.

Das alte Blockheizkraft bleibt bestehen und wird in den Neubau integriert

Ziel ist es, bis Anfang Juni das bestehende Blockheizkraftwerk aus dem alten Schulgebäude herauszutrennen. Es ist unverzichtbar, weil es die Borchert-Schüler mit Energie, Heizung und Warmwasser versorgt. „Das Blockheizkraftwerk wird auch den Neubau versorgen. Es wird daher jetzt freigelegt und später mit überbaut“, sagt Bauleiterin Ascherl. Dazu muss auch der Schornstein versetzt werden.

Dem Heraustrennen des Heizkraftwerkes fallen zwei Fachräume für Biologie und Informatik sowie die ehemalige Hausmeisterwohnung zum Opfer. Als Ersatz hat die Gemeinde bereits Schulcontainer aufstellen lassen. Sie wurden auch zum Schreiben der Abiturarbeiten genutzt. „Wir haben mit Hochtief abgesprochen, dass die lauten Arbeiten möglichst zu Zeiten außerhalb des Schulbetriebes stattfinden, um den Unterricht so wenig wie möglich zu stören“, sagt Jörg Reikat, der in der Gemeindeverwaltung das Projekt koordiniert. Weil der Neubau direkt neben dem Bestandsgebäude hochgezogen wird, würden sich Lärmbelästigungen nicht völlig vermeiden lassen. Reikat: „Die Schule muss damit leben.“

Leben müssen die Schüler auch mit dem riesigen hölzernen Bauzaun, der sich rund um den ehemaligen Parkplatz spannt und die bisherigen Schulwege abschneidet. Das Gebäude soll jetzt über den Schulhof betreten werden, der bisherige Haupteingang wird nur noch als Zugang zur Sporthalle genutzt. An die Sporthalle wird der 21 Millionen Euro teure Neubau, der in massiver Stahlbetonskelettkonstruktion entsteht, angrenzen. Die Fassade wird im Erdgeschoss mit Mauerwerk gestaltet, die beiden Obergeschosse und das Staffelgeschoss erhalten Metallpaneele.

Das neue Gebäude wird neben modernen Schulräumen über öffentlich zugängliche Bereiche verfügen. Dazu zählen eine große Aula, eine Außenstelle der Gemeinde und eine Mensa. Auf der Rückseite, wo noch das marode Altgebäude aus den 70er-Jahren steht, ist der künftige Schulhof geplant. Ein zweiter Pausenhof im Innenhof zwischen Neubau und Sporthalle kann als Musikhof oder Außenbereich der angeschlossenen Mensa genutzt werden.

Ein Baukran steht schon, der zweite wird im Juni am Bickbargen aufgebaut

Ein Baukran steht bereits, der zweite wird noch im Juni aufgebaut. Dann startet nach Ausheben der Baugrube auch der Rohbau. „Für die Erdarbeiten liegt eine Teilbaugenehmigung vor. Die Genehmigung für das Gesamtprojekt hat uns der Kreis Ende Mai in Aussicht gestellt“, so Reikat weiter. Er hat in Abstimmung mit Hochtief bereits den 29.August als Termin für die Grundsteinlegung ausgewählt. „Dann werden die Mauern im Erdgeschoss teilweise schon stehen“, sagt Reikat. Ein früherer Termin sei aufgrund der Urlaubszeit nicht möglich gewesen.

„Unsere Planungen sehen vor, bis Mitte Dezember mit dem Rohbau fertig zu sein“, sagt Bauleiterin Ascherl. Dann starte im Winter der Innenausbau. Bereits im September 2015 soll der Neubau stehen und der Schulbetrieb im neuen Gebäude stattfinden können. Es folgt im Herbst 2015 der Abriss des alten, mit Schadstoffen belasteten Gebäudes. Die letzten Etappen sind die Erstellung der Schulhöfe und der Parkanlagen sowie der Rückbau des provisorischen Parkplatzes.

Das Gesamtprojekt soll im Sommer 2016 abgeschlossen sein. Hochtief war als Sieger aus einem Vergabeverfahren hervorgegangen, dass die Gemeinde verpflichtet hatte, dem besten Anbieter den Zuschlag zu erteilen. Der Vertrag mit Hochtief sieht vor, dass der Konzern bis 2033 auch für den Betrieb der Schule zuständig ist. Dafür fließen weitere zehn Millionen Euro. 2033 wird die Gemeinde Eigentümerin des Gebäudes. Zum gleichen Zeitpunkt laufen auch die Verträge der anderen PPP-Projekte aus – der Sporthalle Feldstraße und der Grund- und Gemeinschaftsschule an der Bek, die der Baukonzern Goldbeck verantwortet hatte.