Kooperationsvertrag von Comenius-Schule und Bonhoeffer-Gymnasium soll Übergang erleichtern

Kreis Pinneberg. Quickborner Realschülern soll der Übergang auf das Gymnasium erleichtert werden. So haben jetzt das dortige Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und die Comenius-Gemeinschaftsschule einen Kooperationsvertrag geschlossen, der vom kommenden Schuljahr an gilt. Ziel sei es, dass künftig erheblich mehr als wie bisher ein bis drei Schüler nach dem mittleren Bildungsabschluss ihr Abitur auf dem benachbarten Gymnasium machen wollen, erklärten am Mittwoch die Schulleiter Angelika Lahrs (DBG) und Andreas Kelber (Comenius).

Etwa ein Drittel seiner Zehnklässler – in diesem Jahr werden es 124 sein – würden nach dem Abschluss weiter zur Schule gehen, um die Hochschulreife zu erreichen, sagte Kelber. Keine zehn Prozent davon wechselten auf das Bonhoeffer-Gymnasium. Die allermeisten Schüler mit Mittlerer Reife wählten stattdessen die Fachgymnasien in Elmshorn oder Norderstedt.

Das solle sich künftig ändern, betonten die Schulleiter. So sollen die Informationswege, die Zusammenarbeit der Lehrer beider Schulen und natürlich auch die Angebote an die Schüler verbessert werden, kündigen sie an.

Ein „neuralgischer Punkt“, der oft eine zu große Hürde des Übergangs für viele Realschüler darstelle, seien die mathematischen Anforderungen an die Schüler, erklärte Angelika Lahrs. Künftig sollen gute Realschüler bereits im zweiten Halbjahr der zehnten Klasse an einem Lernforum Mathematik teilnehmen können, das von Lehrern beider Schulen geleitet wird. Eine Ausweitung auf ein ähnlich gestaltetes Lernforum Englisch sei geplant. Auf Wunsch könnten die Comeniusschüler sogar einige Tage am Gymnasium hospitieren, um sich vom dortigen Schulalltag einen Einblick zu verschaffen.

Zudem sollen Eltern von Schülern, die für einen Wechsel aufs Gymnasium in Frage kommen, zu Informationsabenden über die Oberstufe und Elternsprechtagen gezielt eingeladen werden. Schon bei der Anmeldung der Fünftklässler sollen die Eltern über diese enge Kooperation beider Schulen informiert werden. Lahrs: „Wir müssen den Eltern klarmachen, dass ihre Schulwahl keine Sackgasse ist.“

Dieser Kooperationsvertrag sei auf Anregung des Bildungsministeriums geschlossen worden. Die Vereinbarung wurde seit einem Jahr von Mittelstufenleiterin Kerstin Thomsen (DBG) und Susanne Glasenapp (Comenius) vorbereitet. So fordert die Landesregierung diese Zusammenarbeit insbesondere von jenen Gemeinschaftsschulen, die wie die Comeniusschule keine eigene Oberstufe haben.

„Wir hätten diese Zusammenarbeit aber auch schon viel früher anbahnen können“, sagte Schulleiter Kelber selbstkritisch. Aber manchmal sei der Druck von oben hilfreich. „Gut ist es, dass wir jetzt damit anfangen." Er wolle jetzt aber auch „keine Kooperationitis“, sagte Kelber. „Womöglich müssen wir demnächst mit unseren Schülern Verträge abschließen, dass wir gegenseitig nett zueinander sind.“