Hubsteiger löst Kurzschluss in 110-Kilovolt-Freileitung aus. Netz der Stadtwerke bis zu 90 Minuten tot

Kreis Pinneberg. Ein Stromausfall hat am Mittwochnachmittag Elmshorn und weite Teile des Umlands lahmgelegt. Daraufhin kam es zu erheblichen Problemen, sodass sogar der Katastrophenschutz des Kreises alarmiert wurde. Knapp zwei Stunden nach Beginn des Vorfalls gab Marc Trampe, Sprecher der Kreisverwaltung, gegen 15.40 Uhr Entwarnung. Zu diesem Zeitpunkt konnten nahezu alle betroffenen Haushalte, Betriebe und Geschäfte wieder mit Energie versorgt werden.

Auslöser war ein Hubsteiger, der gegen 13.30 Uhr im Nordwesten der Stadt versehentlich eine 110-Kilovolt-Freileitung berührte. „Es kam daraufhin zu einem Kurzschluss und einem Spannungsabfall in unserem Netz“, sagt Volker Mielisch, Sprecher der E.on Hanse AG. In der Folge habe sich das zu E.on Hanse gehörende Umspannwerk Elmshorn-Ost an der Daimlerstraße automatisch abgeschaltet. „Das muss aus Sicherheitsgründen geschehen“, so Mielisch. Aus dem Umspannwerk erhalten die Stadtwerke Elmshorn den Strom, den sie in ihr Netz einspeisen.

Nach Abschaltung des Umspannwerkes war folgerichtig das Stromnetz der Stadtwerke, die Elmshorn und viele Nachbarkommunen versorgen, tot. „Wir konnten nach einer halben Stunde das Umspannwerk wieder in Betrieb nehmen“, sagt der E.on-Sprecher. Anschließend schalteten die Stadtwerke nach und nach ihr Netz wieder auf.

Weil viele besorgte Bürger sich über die Notrufleitungen an die Leitstelle wendeten, wurde dort das Personal um zwei Kräfte aufgestockt. Auch die Ansprechgruppe des Katastrophenschutzes des Kreises Pinneberg nahm ihre Arbeit auf. „Wir mussten uns ein Bild der Lage machen“, sagt Kreis-Sprecher Trampe. Zunächst sei aufgrund der vielen Anrufer davon ausgegangen worden, dass große Teile des Kreises Pinneberg ohne Strom sein müssten. „Erst hieß es, dass alle Bereiche südlich der Krückau bis rauf nach Norderstedt keinen Strom hätten. Auch aus Rellingen kamen Anrufe.“ Das habe sich so jedoch zum Glück nicht bestätigt.

Die Probleme in Elmshorn jedoch waren gravierend. Ampeln fielen aus, Betriebe und Geschäfte konnten ohne Strom nicht arbeiten, Ware drohte zu verderben. Als das Netz wieder aufgeschaltet wurde, funktionierten viele Telefonanlagen nicht richtig. Die Feuerwehr rückte mehrfach aus, weil Brandmeldeanlagen verrücktspielten. Da auch das Telefonnetz betroffen war, waren Institutionen wie die Kreis- und die Stadtverwaltung und auch die Stadtwerke nicht erreichbar.

Das Klinikum Elmshorn wurde über Notstrom versorgt. „Die Aggregate funktionierten reibungslos“, so Regio- Klinik-Sprecher Sebastian Kimstädt. Auch die Einsatzleitstelle blieb dank Notstrom handlungsfähig. Vorsichtshalber alarmierte der Katastrophenschutz das THW, das zusätzliche Aggregate als Reserve zur Leitstelle brachte.