Bönningstedts Vereinsheim und einzige Gaststätte wird renoviert und öffnet bald wieder

Bönningstedt. Gut eineinhalb Jahre waren die Bürgerstuben in Bönningstedt geschlossen. Das bedeutete für den 1300 Mitglieder zählenden Sportverein Rugenbergen und seine Gäste, auf jedwede Erfrischung während der Fußballspiele verzichten zu müssen – während gleichzeitig der Umkleidetrakt mit den nicht mehr zeitgemäßen sanitären Einrichtungen immer mehr zu verkommen drohte. Auch das Kinder- und Jugendzentrum KiJu nebenan schien keine Zukunft mehr zu haben.

Nun hat die Gemeinde endlich eine Lösung gefunden. Das Gebäude einschließlich Gastwirtschaft, Restaurant, Umkleideräumen und KiJu ist zum 1. Juni an die Unternehmer Hilmar und Dirk Frehsdorf verkauft worden. Den Kaufpreis gibt Bürgermeister Peter Liske mit einigen Zehntausend Euro an. Der Erwerber wiederum hat die Umkleideräume an den SV Rugenbergen und das KiJu an die Gemeinde jeweils für zunächst zehn Jahre vermietet. „Damit haben wir eine langfristige Perspektive“, so Liske und CDU-Fraktionschef Rolf Lammert, der zugleich Zweiter Vorsitzender des Sportvereins ist und mit dem Bürgermeister diese Lösung erreicht hat. Zudem verpflichtet sich der neue Eigentümer, das Objekt aus dem Jahr 1980 von Grund auf zu sanieren. Möglichst zum Saisonauftakt im August soll die Renovierung beendet sein. Ein Gutachten beziffert den Sanierungsbedarf auf 400.000 Euro.

Erstmals gelang es, den Verein an den Kosten des Sportbetriebes zu beteiligen

Er sei dem SV Rugenbergen eng verbunden, sagt Hilmar Frehsdorf. „60 Jahre bin ich hier schon Mitglied.“ Es habe ihm in der Seele Leid getan, dass die Gaststätte dicht war. „Wir wollten dem SV Rugenbergen helfen und den Sportlern und Bürgern wieder eine Heimstätte geben.“ Die Gastwirtschaft und der Restaurantbetrieb mit der Dachterrasse sollen verpachtet werden.

Dass die Sportler und vor allem die Gastmannschaften bald wieder bewirtet und ihnen angemessene Umkleideräume angeboten werden können, sei nicht hoch genug einzuschätzen, sagt Lammert. „Es drohten bereits Mannschaften abzuwandern, und einige Eltern beschwerten sich, dass sie ihre Kinder unter diesen Umständen hier nicht trainieren lassen wollten.“ Insofern sei die Wiederaufnahme des Betriebes mit der Modernisierung ein Pfund für die Zukunft. „Für die Gemeinde stand das Kinder- und Jugendzentrum auf dem Spiel“, sagt Liske.

Nebenbei gelang es der Gemeinde, erstmals den Sportverein an den finanziellen Lasten des Sportbetriebes zu beteiligen. So trägt der Verein etwa ein Drittel der Miete für den Umkleidebereich selber, sodass die Gemeinde nur noch für den Anteil der jugendlichen Sportler aufkommt, die den Großteil der Mitglieder und des Spielbetriebes stellen.