Eine Glosse von Lars Hansen

Weihnachten kommt immer so plötzlich, Ostern habe ich auch beinahe verpasst, und demnächst ist Sommer, und ich habe schon wieder nicht rechtzeitig an meine Bikinifigur gedacht. So geht es mir jedes Jahr, weswegen ich auch keine habe. Das ist jetzt nicht so schlimm, weil der Bikini in der Herrenmode nicht gerade zwingend angeraten ist, aber eine so genannte Eieruhrfigur hat ja schon was. Eine breite Brust und dicke Beine habe ich wohl zu bieten, aber die Verjüngung dazwischen will sich nicht zeigen: Die Taille geht auf 360 Grad ziemlich weit in die falsche Richtung.

Da kann man nichts dran machen, ich hab’s probiert: Ich schaffe zwei Brigitte-Diäten in einer Woche, aber ich nehme einfach nicht ab. Wenn ich nach dem Baden aus dem Meer steige, sind da sofort irgendwelche Grünpiesel-Tierfreunde, die mich mit Vaseline einschmieren und ins tiefe Wasser zurückschieben wollen. Mag ja sein, dass die mich aufgrund meiner Schwimmkünste verwechseln, aber soviel Sachverstand traue ich denen nicht zu.

Irgendwie muss mein Nabel doch dauerhaft in Richtung Rückgrat rücken können, ohne, dass mir vor lauter Baucheinziehen die Luft wegbleibt! Ob ich mal das Pulver von der Frau ausprobiere, die gelbe Badesachen unter dem Pelzmantel trägt? Ich glaube eher nicht. Ich habe den Eindruck dass der Dame unter dem Mantel viel zu heiß ist, sonst hätte sie mehr an.

Ich denke, ich sollte mir Zeit nehmen: So plötzlich, wie die Strandsaison kommt, ist sie auch wieder vorbei. Und dann ist irgendwann ganz plötzlich Weihnachten. Da macht man keine Diät.